Wie Sie eine Benjeshecke anlegen

Eine Benjeshecke ist eine gute Möglichkeit, um altes Holz nachhaltig und tierfreundlich zu nutzen. Hier die Anleitung.

Was ist eine Benjeshecke?

Eine Benjeshecke, auch Totholzhecke genannt, besteht aus locker aufeinandergestapelten Ästen und Zweigen. Der Name Benjeshecke geht zurück auf die Brüder Hermann und Heinrich Benjes. Die beiden Landschaftsgärtner entwickelten in den 1980er Jahren das umweltfreundliche Konzept, eine Benjeshecke anzulegen, um Abfälle aus dem Gehölzschnitt sinnvoll zu nutzen.

Dadurch hat eine Benjeshecke eine wichtige ökologische Funktion. Sie vermeiden, dass Hölzer unter Energieaufwand gehäckselt werden müssen und das Reisig mit Fahrzeugen weiter transportiert werden muss. Das Tolle daran: Das Reisig kann jedes Jahr aufs Neue in der Totholzhecke geschichtet werden.

STIHL Tipp

Eine begrünte Benjeshecke eignet sich zudem ausgezeichnet als Sichtschutz und passt in einen tierfreundlichen Garten, da sie Tieren Unterschlupf und Nahrung bietet. Übrigens: Dass eine Benjeshecke Ratten anzieht, kann vorkommen, ist allerdings unwahrscheinlich, solange Sie keine Essensreste in der Hecke zurücklassen. 

Benjeshecke: Genehmigung nötig?

Ob Sie für das Anlegen einer Benjeshecke eine Genehmigung brauchen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Besonders, wenn bei der geplanten Totholzhecke der Abstand zum Nachbargrundstück gering ist und die Hecke sehr hoch werden soll, ist möglicherweise eine Genehmigung für die Benjeshecke gefragt. Durch einen Anruf bei Ihrer verantwortlichen Behörde vor Ort erhalten Sie die nötige Information, ob Sie eine Totholzhecke bauen dürfen. Die richtigen Ansprechpersonen finden Sie in der Regel beim örtlichen Bauamt sowie bei einer Naturschutzbehörde vor Ort.

Vorbereitung 

Bevor Sie eine Benjeshecke bauen, sollten Sie am besten gleich die passenden Utensilien und eine geeignete Schutzausrüstung parat haben. Hier die vollständige Liste mit allem, was Sie brauchen:

Luftaufnahme von dem nötigen Material und Werkzeug, um eine Benjeshecke anzulegen, angeordnet auf einer Rasenfläche
Zunächst die nötigen Utensilien für die Benjeshecke bereitlegen.

Anleitung: Benjeshecke anlegen

In nur 7 einfachen Schritten können Sie eine umweltfreundliche Benjeshecke für Ihren Garten anlegen – viel Freude dabei!

Wie Sie eine Benjeshecke begrünen 

Wenn Sie Ihre Benjeshecke als Sichtschutz bepflanzen möchten oder einfach einen dekorativen Blickfang im Garten wollen, so lockern Sie dafür die oberen Bodenschichten seitlich der Totholzhecke auf und verteilen Sie die Samen für Ihre einjährigen Kletterpflanzen gemäß Packungsanweisung im Boden. Nehmen Sie nun eine Gießkanne zur Hand und gießen Sie die Samen gut an, um Ihre Benjeshecke zu begrünen.
Übrigens nützt es auch heimischen Garteninsekten, wenn Sie eine Totholzhecke begrünen – die neu ersprießenden Blüten liefern Nektar und sorgen für einen bienenfreundlichen Garten. Neben einem selber gebauten Insektenhotel bietet eine Benjeshecke zudem eine praktische Nistmöglichkeit. 

Benjeshecke pflegen: Tipps

Um Ihre Benjeshecke zu pflegen, sollten Sie regelmäßig frisches Schnittgut nachfüllen und immer mal wieder totes Holz nachlegen, bis sich der Totholzhaufen setzt und eine natürliche Hecke entstanden ist. Verzichten Sie dabei aber auf Schnittreste von stark austreibenden, dominanten Pflanzen wie Brombeere, damit andere Gewächse nicht völlig verdrängt werden.

Schneiden Sie stark wuchernde, dominante Sträucher und Stauden mit der Heckenschere stark zurück beziehungsweise roden Sie sie. Grundsätzlich sollten Sie ab und an zur Heckenschere greifen, um die Benjeshecke in Form zu halten. Bringen Sie dafür in Erfahrung, wann Sie Ihre Hecke schneiden können, ohne nistende Vögel zu stören.

Wenn Sie Ihre Benjeshecke pflegen, sollten Sie zudem dünne Laub- und Erdschichten zwischen dem Gehölzschnitt einfügen – so verbessern Sie im Handumdrehen die Stabilität Ihrer Benjeshecke.

Benjeshecke: Gibt es Nachteile?

Nachdem Sie eine Benjeshecke angelegt haben, sollten Sie etwas Geduld mitbringen. Bis eine Totholzhecke begrünt ist und sich zu einer echten Hecke entwickelt hat, können Jahrzehnte vergehen.

Zudem etablieren sich statt der gewünschten Gehölze insbesondere auf nährstoffreichen Böden oft Stauden wie Brennnessel und Goldrute oder Wurzelunkräuter wie die Ackerwinde. Diese schneiden Sie am besten regelmäßig zurück, damit sie die Totholzhecke nicht völlig beschlagnahmen. Wenn Sie eine Benjeshecke anlegen möchten, sind die möglichen Nachteile also überschaubar und lassen sich durch gute Pflege minimieren.

Wichtige Fragen und Antworten

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