Ihr niedlicher Nachbar für den Winter: Wir zeigen, wie Sie in Ihrem Garten ein gemütliches Igelhaus bauen.
Im Spätherbst begeben sich Igel auf die Suche nach einem warmen und geschützten Winterquartier. Zu ihren natürlichen Verstecken zählen alte Baumstämme sowie Laub- oder Reisighaufen. Bemerken Sie in Ihrem Garten kleine Laubhäufchen, lassen Sie diese bis zum Frühjahr liegen. Eventuell hat sich dort bereits ein Igel einquartiert und Sie könnten sein Zuhause aus Versehen zerstören.
Besondere Vorsicht gilt auch beim Rasenmähen und Heckenschneiden, denn die nachtaktiven Igel verstecken sich tagsüber gern unter Sträuchern.
Vor Wintereinbruch, wenn Sie Ihren Garten winterfest machen, haben Sie die Chance, ihn igelfreundlich zu gestalten. Sammeln Sie dazu Grünschnitt und Laub in einer Ecke Ihres Gartens, damit ein Igel dort ungestört überwintern kann.
Aber auch über ein Igelhaus, das Sie selber bauen, freuen sich die Tiere. Mit unserer Anleitung geht es zum Glück schnell und ohne viel Aufwand.
Bevor sie ihren Winterschlaf halten, müssen sich Igel eine ordentliche Fettschicht anfressen. Vor allem Jungigel und Igelweibchen gehen deshalb von September bis Dezember intensiv auf Futtersuche. Für Igelmännchen dagegen beginnt der Winterschlaf bereits im Oktober.
Sie können den Tieren helfen, indem Sie im Garten Schüsseln mit etwas Katzenfutter und Wasser aufstellen. Milch ist für die Tiere streng verboten und führt zu starkem Durchfall. Allerdings sollte das Futter nur als Notration gedacht sein, denn wie jedes Wildtier sollte sich ein freilebender Igel sein Essen selbst besorgen. Außerdem könnte die ständige Nahrungszufuhr Igel von ihrer Winterruhe abhalten.
Ab und zu wachen Igel aus Ihrem Winterschlaf auf, manche verlassen sogar ihr Nest. Begegnen Sie im Winter einem aktiven Igel, sollten Sie beobachten, ob das Tier Anzeichen für Krankheiten oder andere Probleme (z. B. Verletzungen oder Unterernährung) aufweist. Ist dies der Fall, kontaktieren Sie die zuständigen Fachstellen.
Igel sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Tierart und dürfen weder getötet noch verletzt oder gefangen werden. Die beste Hilfe, die Sie einem gesunden Igel daher bieten können, ist ein geeigneter Lebensraum im Freien.
Zu Ausnahmefällen gehören kranke, verletzte, unterernährte oder von Parasiten befallene Igel. Auch verwaiste und bei Wintereinbruch sichtbar zu leichte (unter 500 Gramm Körpergewicht) Igelbabys sind hilfsbedürftig. Kontaktieren Sie am besten die zuständige Fachstelle oder einen Wildtierarzt und lassen Sie sich beraten.
Igel leben in der Natur und fühlen sich dort zu Hause. Ihre Aufnahme und Überwinterung im Haus ist nur in absoluten Ausnahmefällen gestattet. Ihr Ziel sollte immer das Auswildern des Tieres sein!
In der folgenden Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt ein warmes und geschütztes Igelhäuschen selber bauen.
Bevor Sie mit dem Bau beginnen, legen Sie Folgendes bereit:
Ob Sie das Igelhaus mit oder ohne Boden bauen, liegt ganz bei Ihnen. Wichtig dabei ist, dass sowohl der Igel als auch das Füllmaterial während der Wintermonate trocken bleiben. Wenn Sie sich also für eine bodenlose Variante entscheiden, sollte das Igelhaus nicht in einer Mulde liegen. Für eine bessere Isolation bedecken Sie die Erde mit Kies oder einer Schicht Holzschnitzel.
In unserem Fall bauen wir ein Igelhaus ohne Boden.
Die Arbeit mit starken Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können. Tragen Sie beim Arbeiten mit dem Gehölzschneider immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Dazu gehören beispielsweise Schutzbrille, Handschuhe und widerstandsfähigem Material und Schnittschutzhose und mehr. Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz gründlich mit Ihrem Gerät vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist. Ihr STIHL Fachhändler bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung zu Modellen und Größen, die Sie in aller Ruhe anprobieren können. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.
Nun können Sie mit dem Bauen loslegen!
Übertragen Sie alle Maße des Igelhauses (s. Skizze) auf die vorbereiteten Holzplatten. Für mehr Stabilität befestigen Sie die Holzplatten mithilfe der Klemmzwingen auf der Arbeitsoberfläche. Schneiden Sie die Platten mit dem Gehölzschneider auf Maß.
Führen Sie die STIHL GTA 26 mit beiden Händen und legen Sie sie beim Sägen am Anschlag an.
Sägen Sie den Eingang für das Igelhaus aus der Vorderwand aus.
Schleifen Sie die Sägekanten mit Schleifpapier glatt und runden Sie sie etwas ab. So werden die Kanten am Igelhaus später nicht ausfransen und stellen keine Gefahr für die Tiere dar.
Zeichnen Sie die Schrägung an den zukünftigen Seitenwänden an. Dank dieser Schrägung kann das Regenwasser vom Dach abfließen, ohne dabei die Wände des Igelhauses zu berühren und nass zu machen. Sägen Sie die Schrägungen mit dem Gehölzschneider ab.
Die innere Hängetür führt zum eigentlichen Schlafplatz des Igels. Dank des verwinkelten Eingangs ist das schlafende Tier im Igelhäuschen vor Kälte, Wind und natürlichen Feinden geschützt. Die Tür des Igelhauses schreckt sie ab, während der Igel problemlos hinein- und wieder herauskrabbelt. Eine solche Hängetür für das Igelhaus selber zu bauen ist ganz einfach.
Sägen Sie dafür den Durchgang in der Innenwand aus. Damit die Hängetür frei schwingen kann, kürzen Sie diese so ein, dass die Ösen ausreichend Platz zur Aufhängung haben.
Biegen Sie zwei Ösen mit einer Zange auf. Drehen Sie nun zwei geschlossene Ösen in die Hängetür und zwei geöffnete Ösen in die Wand. Hängen Sie die Tür auf und drücken Sie die Ösen mit der Zange wieder zu.
Jetzt können Sie die Wände des Igelhauses miteinander verschrauben. Mit Holzschrauben und einem Akkuschrauber geht die Arbeit schnell voran.
Damit das Dach des Igelhotels nicht verrutscht, nageln Sie zwei Holzleisten, wie abgebildet, an die Deckelplatte an. Zum Regenschutz befestigen Sie die wasserdichte Dachpappe mithilfe von Dachpappennägeln auf dem Deckel. Durch das Auftragen von Leinöl wird das Igelhaus noch besser vor Witterung geschützt.
Das Igelhaus befüllen Sie am besten mit Stroh. Es ist ein gutes Nistmaterial, isoliert hervorragend und bleibt auch bei Regen trocken. Befüllen Sie die Schlafkammer mit ausreichend Stroh, sodass Ihr Gast sich darin gemütlich einwickeln kann.
Laub und Heu sind ebenfalls geeignetes Füllmaterial, mit dem Igel ein Igelhaus gern einrichten. Die von draußen mitgebrachten Blätter sind allerdings oft feucht und beginnen im Inneren des Igelhauses zu schimmeln. Bevor das Tier seinen Winterschlaf beginnt, ist es also sinnvoll, den Unterschlupf zu kontrollieren und eventuell das feuchte Nistmaterial zu entfernen.
Wenn Sie damit fertig sind, Ihr Igelhäuschen zu bauen, suchen Sie nach einem geeigneten Platz, an dem Sie es aufstellen können. Stellen Sie das Igelhaus am besten auf eine Erhöhung. So wird bei verstärktem Regen oder Schneefall kein Wasser in die Unterkunft gelangen. Damit das Tier sich ausreichend erholt und nicht vorzeitig aus dem Winterschlaf erwacht, sollte der Unterschlupf nicht unter direkter Sonneneinstrahlung stehen. Die beste Lage für das selbstgebaute Igelhaus ist an der Nordseite des Hauses, unter immergrünen Sträuchern, Bäumen oder unter einem Vordach. Der Eingang zeigt auf die regenabgewandte Seite.
Sobald Sie einen geeigneten Platz zum Aufstellen gefunden haben, bedecken Sie das Igelhaus mit Reisig und Laub. Die Materialien bilden eine äußere Schutzschicht und verstecken den Unterschlupf vor neugierigen Tieren.
Fertig! Das neue Winterquartier ist nun bezugsfertig und erwartet seinen ersten Gast.