Eine Nist- und Überwinterungshilfe für Bienen, Florfliegen und Solitärwespen: Wir zeigen, wie Sie ein Insektenhotel selber bauen.
05.01.2023
Ein Insektenhotel bietet verschiedenen Insekten eine Nist- und Bruthilfe und dient zum Überwintern. Dabei haben die Insekten, genauso wie Menschen, hohe Ansprüche an ihre Unterkunft. Mit unseren Tipps und der Schritt-für-Schritt-Bauanleitung bauen Sie ganz einfach ein Insektenhotel aus einem Baumstamm.
Die durch den Menschen vorgenommenen Veränderungen in der Natur erschweren Insekten nicht nur die Nahrungssuche: Trotz ihrer geringen Körpergröße haben Insekten wie Wildbienen oder Florfliegen zunehmend Probleme, Nistplätze zu finden. Ein Insektenhotel bietet ihnen Unterschlupf. In den Öffnungen, Röhren und Löchern können sie nisten, brüten und zum Teil sogar überwintern. Wird das Hotel zusätzlich mit Maschendraht umspannt, sind die Insekten vor Fressfeinden wie Vögeln geschützt. Wenn Sie für den Garten oder den Balkon ein Insekten- oder Bienenhotel selber bauen, schaffen Sie einen sicheren Ort für die kleinen Tiere.
Aber nicht nur Insekten profitieren von diesem selbstgebauten Domizil: Durch ein Insektenhotel halten sich in der Regel mehr von den kleinen Nützlingen in Ihrem Garten oder bei Ihrem Balkon auf. Da sie bei der Bekämpfung von Blattläusen oder Bestäubung von Blumen helfen, tragen Sie zu einer gesünderen und gut gepflegten Pflanzenwelt bei, wenn Sie ein Insektenhotel selber bauen.
Wer genau Ihr DIY-Insektenhotel („Do It Yourself“, zu Deutsch: „selber machen”) bezieht, hängt ganz von Ihnen ab. Greifen Sie beim Bauen zu bienenfreundlichen Materialien wie Schilf- oder Bambusröhrchen, freut sich eine Vielzahl von Bienen- und Wespenarten über die Unterkunft: Solitär-, Masken-, Seiden- und Wildbienen finden hier neben Lehm-, Grab-, Gold- oder Solitärwespen eine Bleibe. Sind Sie etwas großzügiger mit den Füllmaterialien und verwenden auch Holzwolle oder Zapfen, nutzen auch Schmetterlinge, Raupen, Marienkäfer und Ohrwürmer das Insektenhotel.
Sie sollten ein Insektenhotel immer aus natürlichen Materialien bauen. Entfernen Sie alle scharfen und spitzen Stellen, an denen sich die empfindlichen Insektenflügel verletzen können. Bei einem Insektenhotel aus einem Baumstamm schleifen Sie die entstehenden Kanten ab, um Splitter zu vermeiden. Achten Sie außerdem darauf, dass die Löcher nicht zu groß sind und nur geeignete Materialien verwendet werden.
Ohrwürmer, auch Ohrenkneifer genannt, fühlen sich in Zapfen und Holzspänen besonders wohl. Allerdings stellen Ohrwürmer eine Gefahr für Bienen dar, weil sie sich oft an deren Nektarvorräten bedienen und manchmal auch die Brut von Wildbienen verzehren. Verzichten Sie lieber auf Zapfen und Holzwolle oder -späne, wenn Sie ein Bienenhotel bauen.
Ob Sie Ihr Insekten- oder Bienenhotel nach dem Bauen aufhängen oder aufstellen möchten, liegt ganz bei Ihnen. Wichtig ist aber, dass das Hotel nicht auf dem Boden steht, sondern mindestens 1 Meter über dem Boden befestigt wird. So ist es vor Kindern und Haustieren geschützt.
Eine Stelle direkt unter dem Dach oder einem Baum ist für ein Insektenhotel ebenfalls nicht geeignet, denn die Vorderseite sollte durchgängig von der Sonne beschienen sein. Außerdem ist die direkte Umgebung für den Erfolg des Insektenhotels entscheidend: In der Nähe sollte es viele nektar- und pollenreiche Pflanzen geben, damit die Insekten genügend Nahrung finden. Die Versorgung mit Wasser ist für die einziehenden Tiere ebenfalls wichtig. Ein Teich, eine Vogeltränke oder eine Schale mit Wasser sind für die Insekten eine große Hilfe.
STIHL Profi-Tipp: Achten Sie beim Insektenhotel auf die Ausrichtung, denn die Himmelsrichtung spielt eine entscheidende Rolle. Richten Sie die Einflugöffnung nach Süden aus, ist das Insektenhotel meist warm und trocknet nach einem Regenschauer schneller. Auch die im Hotel abgelegten Larven brauchen die Wärme, um im Frühling zu schlüpfen.
In der folgenden Bauanleitung erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie aus einem Baumstamm ein Insektenhotel selber bauen.
Die Arbeit mit kraftvollen Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können. Tragen Sie beim Arbeiten mit der Motorsäge immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Dazu gehören beispielsweise Helm, Schnittschutzhose, Sicherheitsstiefel und mehr. Details erfahren Sie in der Gebrauchsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz mit Ihrem Gerät gründlich vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist. Ihr STIHL Fachhändler bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung, die Sie in aller Ruhe anprobieren können, zu Modellen und Größen. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.
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Um ein Insektenhotel selber zu bauen, brauchen Sie folgende Materialien:
Im ersten Schritt bauen Sie die Dachschräge für Ihr Insektenhotel. Schaffen Sie sich dafür zunächst eine geeignete Arbeitsunterlage, die ein Wegrollen des Baumabschnitts verhindert. Hier eignet sich etwa ein klassischer Sägebock oder alternativ ein Stamm, den Sie mit einer Kerbe versehen. Gegen Verrutschen fixieren Sie den Baumabschnitt stets mit einer an den Stamm und den Baumabschnitt angeschraubten Holzleiste.
Sägen Sie nun leicht schräg eine etwa 4 Zentimeter starke Scheibe für das spätere Dach ab. Für den Boden sägen Sie im rechten Winkel zum Stammabschnitt unten eine gerade, ebenso 4 Zentimeter starke Scheibe ab.
Stellen Sie den Baumstamm auf, um die Front des Insektenhotels anzufertigen, und sichern Sie ihn gegen Verrutschen. Nutzen Sie dafür auf dem Sägebock am besten einen Spanngurt. Wenn Sie mit einem Arbeitsstamm arbeiten, sollten Sie den Baumstamm mit einer Holzleiste daran festschrauben.
Sägen Sie zuerst eine dicke Scheibe ab. Zeichnen Sie anschließend Bereiche für Aussparungen, Löcher und Schlitze an. Die Schlitze bieten später Schmetterlingen Unterschlupf, die Löcher sind ein idealer Nistplatz für Wildbienen. In den Aussparungen finden später die Materialien Platz, die die gewünschten Insekten bevorzugen, zum Beispiel Nadelholzzapfen, Baumrinde, Schilf oder Holzwolle.
Sägen Sie nun die zuvor angezeichneten Aussparungen mit der Kettensäge ein. Beginnen Sie mit dem ersten senkrechten Schnitt und führen Sie danach den waagerechten Stechschnitt durch.
Achtung:
Führen Sie Stechschnitte langsam und vorsichtig aus. Bitte beachten Sie: Bei dieser Arbeitstechnik besteht erhöhte Rückschlaggefahr. Beachten Sie unbedingt die Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung der Kettensäge und wenden Sie die Technik nur an, wenn Sie damit vertraut sind.
Nach dem Stechschnitt folgt der zweite senkrechte Schnitt. Um die Aussparung im Insektenhotel fertigzustellen, drehen Sie den Baumstamm auf den „Rücken“ und führen einen vierten Schnitt an der Unterseite aus. Nachdem Sie die erste Aussparung gesägt haben, wiederholen Sie die Schritte einfach für die zweite Aussparung.
Sägen Sie entlang Ihrer Markierungen Schlitze in den Baumabschnitt. Anschließend bohren Sie mit einer Bohrmaschine die angezeichneten Löcher für Ihr DIY-Insektenhotel. Der Durchmesser der Löcher sollte zwischen 3 und 6 Millimeter liegen – Löcher mit größerem Durchmesser bleiben unbewohnt. Achten Sie darauf, dass die Kanten nicht ausfransen und schleifen Sie sie mit Schleifpapier ab. So wird sich kein Tier daran verletzen.
Wenn Sie ein Insektenhotel selber bauen, sollten Sie die einziehenden Insekten vor Vögeln schützen. Schneiden Sie dazu quadratisches Drahtgewebe mit der Kombizange so zu, dass es die gesamte Vorderseite des Insektenhotels bedeckt. Befestigen Sie das Drahtgewebe anschließend mit Krampen an der Vorderseite.
Um Ihr Insektenhotel selber zu bauen, befüllen Sie es nun mit Materialien, in denen Insekten gut nisten können. Zuerst befüllen Sie den unteren Teil des Hotels: Schneiden Sie Schilfröhrchen auf die richtige Länge zu und legen Sie sie in die Aussparung, mit der Öffnung nach vorn. Achten Sie darauf, dass die Stängelknoten nicht nach vorne zeigen und dass die Röhrchen nicht gesplittert, ausgefranst oder gequetscht sind. Auf die Schilf-Schicht legen Sie Rinde beziehungsweise Rindenmulch, um Zugluft zu verhindern und die Wärmeisolation zu verstärken.
Richten Sie die zu Beginn abgesägte Bodenplatte so aus, dass die Struktur der Rinde zwischen Boden und Korpus zusammenpasst. Nageln Sie die Platte anschließend auf den Korpus.
Füllen Sie nun die obere Aussparung im Insektenhotel. Wenn Sie Ihr DIY-Insektenhotel vorrangig für Bienen bauen, füllen Sie auch diese Aussparung mit Schilfröhrchen und Rindenmulch. Wir befüllen die Oberseite exemplarisch mit Materialien, in denen sich Ohrwürmer und Marienkäfer wohlfühlen. Legen Sie dazu zuerst die beim Sägen entstandene Holzwolle in die Aussparung. Fügen Sie anschließend die Zapfen von Nadelbäumen hinzu.
Nageln Sie im letzten Schritt den Deckel mit der Schrägung auf das Insektenhotel. Achten Sie auch hier darauf, dass die Struktur der Runde zwischen Korpus und Deckel zusammenpasst. Für zusätzlichen Regenschutz
Geschafft! Ihr Insektenhotel ist bezugsfertig und bereit für seine ersten Gäste.
Man sollte ein Insektenhotel bauen, um den Tieren ausreichend Nistplätze zu bieten. Durch die von Menschen vorgenommenen Eingriffe in die Natur finden Insekten zunehmend weniger Nistplätze. Ein Insektenhotel zu bauen, ist deshalb eine gute Lösung, um den Tieren Unterschlupf zu bieten.
Man kann jederzeit ein Insektenhotel bauen. Besonders im Frühling lohnt es sich, ein Insektenhotel zu bauen, damit die Insekten nach ihrer Winterruhe direkt einen Ort zum Nisten und Brüten finden. Doch auch in den übrigen Jahreszeiten tun Sie Bienen, Wespen und Co. mit einem Insektenhotel einen Gefallen.
In ein Insektenhotel ziehen verschiedene Insekten ein. Durch die Füllung können Sie mitbestimmen, welche Insekten sich darin besonders wohlfühlen. Grundsätzlich finden hier neben Solitärwespen und Ohrwürmern auch Wildbienen eine Unterkunft. Auch Schmetterlinge und Raupen nutzen das Insektenhotel gerne.
Beachten Sie bei einem Insektenhotel, dass es keine scharfen und spitzen Stellen gibt. Daran könnten sich nämlich die empfindlichen Insektenflügel verletzen. Außerdem sollten die Löcher nicht zu groß sein und beim Bau nur geeignete Materialien verwendet werden.
Verwenden Sie für ein Insektenhotel ausschließlich unbehandeltes Holz. Einen dicken Baumstamm können Sie mit Motorsäge und Bohrmaschine innerhalb von wenigen Arbeitsschritten in ein einladendes Insektenhotel verwandeln.
Was in ein Insektenhotel reinkommt, haben Sie selbst in der Hand. Denn die Füllung entscheidet darüber, welche Insekten sich darin besonders wohlfühlen. Schilf- oder Bambusröhrchen ziehen beispielsweise Bienen- und Wespenarten an. Mit Holzwolle oder Zapfen bieten Sie Schmetterlingen, Raupen, Marienkäfern und Ohrwürmern einen Unterschlupf.
Welche Himmelsrichtung für ein Insektenhotel geeignet ist, lässt sich einfach bestimmen. Im Idealfall richten Sie das Insektenhotel mit der Öffnung nach Süden aus. Achten Sie grundsätzlich darauf, dass es möglichst viel Licht und Sonne abbekommt. So fühlen sich die Insekten darin besonders wohl.
Ein Insektenhotel sollte man am besten in einem Meter Höhe aufstellen. Aufhängen ist ebenfalls eine bewährte Möglichkeit. Der Standort sollte lichterfüllt sein und die Öffnung des Hotels sich möglichst direkt im Sonnenschein befinden. In der Nähe sollten sich pollenreiche Pflanzen sowie geeignete Wasserstellen befinden. In einem bienenfreundlichen Garten hat ein Insektenhotel beste Voraussetzungen.
Die Löcher eines Insektenhotels sollten zwischen 3 und 6 Millimeter groß sein. So finden die zukünftigen Bewohner ausreichend Platz und bleiben gleichzeitig gut geschützt. Achten Sie beim Bohren darauf, die Kanten nicht auszufransen und schleifen Sie sie im Nachgang mit Schleifpapier ab. So wird sich kein Tier daran verletzen.