Mit einer selber gebauten Wurmkiste kompostieren Sie Küchenabfälle nachhaltig und platzsparend – und gewinnen wertvollen Dünger.
31.05.2024
Eine selber gebaute Wurmkiste bietet die Möglichkeit, Küchenabfälle umweltschonend zu kompostieren und ist eine wahre Bereicherung für den tierfreundlichen Garten. Da sich eine Wurmbox auch für den Balkon, Flur oder Keller eignet, ist sie auch für Menschen ohne eigenen Garten geeignet.
Die Wurmkiste wird zur Befüllung geöffnet.
Der Aufbau unserer Wurmkiste zum Selberbauen erfolgt nach dem 3-Kammer-Prinzip. Die oberste Kammer wird mit kleingeschnittenen Obst- und Gemüseresten sowie den Kompostwürmern befüllt. Die Würmer fressen sich durch die Küchenreste und produzieren Kompost. Dieser Kompost fällt durch den Hasendraht, der die oberste Kammer von der mittleren Kammer trennt.
In der mittleren Kammer sammelt sich der Kompost. Die mittlere Kammer besitzt als Boden feinmaschige Gaze, also ein leichtes, gitterartiges Gewebe. So wird der Kompost zurückgehalten, während Flüssigkeit in die untere Kammer tropfen kann, in der eine Kunststoffschale steht.
Anleitung herunterladen und mitnehmen
Eine praktische PDF-Anleitung für die Wurmkiste finden Sie im Folgenden zum Download – natürlich inklusive der vollständigen Material- und Werkzeugliste für den Einkauf.
Wenn Sie eine Wurmkiste selber bauen möchten, benötigen Sie die richtigen Materialien und Werkzeuge sowie eine passende Schutzausrüstung. Wir erklären Ihnen, was Sie bereithalten sollten.
Für den Bau der Wurmkiste:
Für die Befüllung der Wurmkiste:
Die Arbeit mit starken Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können.
Tragen Sie beim Arbeiten mit dem Gehölzschneider immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Dazu gehören beispielsweise Schutzbrille, Handschuhe und mehr. Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz gründlich mit Ihrem Gerät vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist.
Ihr STIHL Fachhandel bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung zu Modellen und Größen, die Sie in aller Ruhe anprobieren können. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.
Sie möchten eine praktische Wurmkiste selber bauen und haben schon alle Materialien und Werkzeuge parat? Dann brauchen Sie jetzt nur noch die folgende Bauanleitung, um zu beginnen.
Messen Sie zunächst die Pflanzschale aus, damit sie später in Ihrer selber gebauten Wurmkiste genügend Platz hat. Die Schale dient als Auffangbecken für die Kompostflüssigkeit.
Messen Sie nun alle Holzteile für die Wurmkiste mit einem Maßband aus und markieren Sie sie. Die richtigen Längen entnehmen Sie bitte der obigen Materialliste.
Ölen Sie den GTA 26 und lassen Sie ihn kurz laufen, damit sich das Öl gut verteilen kann. Sägen Sie nun die 15 Bretter und 20 Holzleisten entsprechend der obigen Materialliste in die passenden Größen zurecht. Denken Sie daran, Ihre Säge anschließend gründlich zu reinigen. Schleifen Sie nun alle Kanten Ihrer Holzteile sorgfältig ab. Hierfür eignet sich ein Akkuschleifer ausgezeichnet.
Schrauben Sie nun alle drei Kammern für die Wurmbox – bestehend aus jeweils zwei der langen und zwei der kürzeren Holzbretter – mit dem Akkuschrauber nacheinander zusammen.
An der Unterseite der untersten Kammer werden die vier seitlichen Leisten bündig angeschraubt.
Jetzt geht es ans Anschrauben der vier Möbelrollen an die Unterseite der untersten Kammer. So lässt sich die selber gebaute Wurmkiste später problemlos je nach Jahreszeit und Temperatur an einen geeigneten Platz rollen. Drehen Sie danach die unterste Kammer um und legen Sie die Pflanzschale ein.
Im Schritt 7 (A) werden die ersten Leisten verschraubt, auf die im Schritt 7 (B) noch weitere Leisten befestigt werden.
Zunächst schrauben Sie an den breiteren Seiten (44 Zentimeter) der mittleren und oberen Kammer auf der Unterseite jeweils zwei der 40-Zentimeter-Leisten senkrecht stehend mit 5 bis 8 Millimeter Überstand nach unten an. Dies sorgt später bei den zusammengesetzten Kammern für guten Halt.
Auf die im vorherigen Schritt angeschraubten Leisten schrauben Sie zwei weitere der 40-Zentimeter-Leisten bündig, aber waagerecht stehend fest.
An den jeweils schmaleren Seiten (40 Zentimeter) der mittleren und oberen Kammer schrauben Sie jeweils zwei der 34-Zentimeter-Leisten auf gleicher Höhe wie die vorhergehenden ebenfalls waagerecht stehend fest.
Schleifen Sie die Kanten der mittleren und oberen Kammer glatt, damit sie gut in die untere Kammer hineingreifen können. Die Feuchtigkeit, die später durch den Kompost entsteht, wird die Leisten zusätzlich aufquellen lassen.
Zeichnen Sie auf den breiteren Seiten (44 Zentimeter) der mittleren und oberen Kammer je drei Luftlöcher ein, ungefähr auf waagerechter Mittellinie. Bohren Sie die Löcher mit dem 19-Millimeter-Forstnerbohrer.
Schneiden Sie die Gaze für die Unterseite der mittleren Kammer zurecht und tackern Sie sie innen fest. Ein zweites rechteckiges Stück Gaze schneiden Sie so zu, dass Sie damit die Luftlöcher an der Seite verdecken können. Tackern Sie dieses ebenfalls fest.
Anschließend müssen Sie den Hasendraht für die obere Kammer abmessen, mit einer Drahtschere zuschneiden und in der oberen Kammer von oben an den Leisten festtackern. Verschließen Sie die Luftlöcher der oberen Kammer ebenfalls mit einem Streifen Gaze, den Sie von innen festtackern.
Legen Sie die drei Bretter für den Deckel und die beiden dazwischen liegenden Leisten aus, legen Sie dann die beiden senkrecht dazu liegenden Leisten mit etwa zwei Zentimeter Abstand zum Rand auf und schrauben Sie den Deckel daran fest. Stecken Sie anschließend die Wurmkiste zusammen und stellen Sie sie an den vorgesehenen Platz.
Geben Sie in die obere Kammer Papierreste und befeuchten Sie sie mit einem Wasserzerstäuber. Entlassen Sie nun Ihre Würmer zusammen mit etwas Erde vorsichtig in die obere Kammer. Verschließen Sie Ihre selber gebaute Wurmkiste mit dem Deckel. Nun sollten Sie den Wurmkomposter drei bis vier Tage lang ruhen lassen.
Füllen Sie nach der Ruhezeit kleingeschnittene Küchenabfälle wie rohes Obst und Gemüse in Ihre Wurmkiste, bevor Sie diese verschließen und erneut ruhen lassen.
In unserer Bildergalerie veranschaulichen wir Ihnen nochmal, wie Sie die obere Kammer der Wurmkiste befüllen können.
Wenn Sie eine Wurmkiste selber bauen, gewinnen Sie den sogenannten Wurmtee zum Düngen. Wir geben Ihnen Tipps, wie es funktioniert.
Nach drei bis sechs Monaten ist bei regelmäßiger Fütterung der Wurmkompost in der mittleren Kammer Ihrer Wurmkiste fertig. In der unteren Kammer befindet sich nun der Wurmtee, der im Verhältnis von 1:10 mit Wasser verdünnt einen biologischen Flüssigdünger ergibt.
Mit dem Wurmtee können Sie Ihre Pfanzen gießen und außerdem mit Wurmkompost Ihren Garten düngen. Der Wurmkompost kann zwei- bis dreimal pro Jahr geerntet werden. Er lässt sich auch gut mit normaler Erde mischen und beim Umtopfen einsetzen.
Wenn Sie eine Wurmkiste selber bauen und erfolgreich verwenden möchten, kommt es auf die richtige Befüllung an. Die folgende Tabelle kann Ihnen als erste Orientierung für die Futterliste zur Wurmkiste dienen.
Für die Wurmkiste geeignet |
Für die Wurmkiste ungeeignet |
---|---|
Obstreste, kleingeschnitten | Milchprodukte |
Gemüsereste, kleingeschnitten | Zitrusfrüchte |
Blätter (z. B. Teeblätter) | Fleisch/Knochen |
Eierschalen, pulverisiert | Getreideprodukte (z. B. Brot) |
Zeitungspapier | Zwiebeln |
Karton | Hochglanzpapier |
Für einen Wurmkomposter eignen sich manche Wurmarten besonders gut. Sie können Ihre Würmer aus dem Internet, in einer Tierhandlung oder in einem Laden für Anglerbedarf kaufen. Achten Sie unbedingt auf einen Anbieter mit artgerechtem Versand bei passenden Temperaturen. Wenn Sie eine Wurmkiste selber bauen, eignen sich die folgenden Wurmarten:
Eisenia andrei ist eine Regenwurmart, die eng verwandt ist mit dem Kompostwurm Eisenia fetida.
Eisenia fetida gehört zu den in Europa am häufigsten vorkommenden Regenwürmern.
Eisenia hortensis vermehrt sich vergleichsweise langsam, ist aber wegen seiner Langlebigkeit und Stärke beliebt.
Kompostwürmer fühlen sich zwischen 15 und 25 Grad Celsius am wohlsten – Temperaturen, die im Winter draußen kaum zu erreichen sind. Daher sollten Sie Ihre selber gebaute Wurmkiste rechtzeitig in den Hausflur, den Wintergarten, die Küche oder in einen beheizten Keller stellen, um Ihre Würmer vor dem Erfrieren zu bewahren. Keine Sorge, bei einem gut gepflegten Wurmkomposter sind auch in Innenräumen keine schlechten Gerüche zu erwarten.
Den Würmern schadet übrigens nicht nur Kälte, sondern auch direkte Sonneneinstrahlung. Achten Sie daher zum Wohl der Tiere bitte immer auf einen geschützten Standort.
Ein Hausflur oder ein beheizter Keller sind optimale Standorte für die Wurmkiste, da sich Kompostwürmer bei 15 bis 25 Grad Celsius wohlfühlen. Auf dem Balkon sollten Sie Ihre Wurmkiste im Sommer vor direkter Sonneneinstrahlung schützen und im Winter ins Haus holen.
Rohe, kleingeschnittene und feuchte Obst- und Gemüsereste, Blätter, zerkleinerte Eierschalen und Zeitungspapier sowie Karton dürfen in die Wurmkiste.
Pro Quadratmeter finden problemlos 500 bis 1000 Kompostwürmer Platz, wenn Sie eine Wurmkiste selber bauen. Bei steigender Population können einige Würmer auch in einen Komposthaufen gegeben werden.
Unbehandeltes, heimisches Holz eignet sich am besten, um eine Wurmkiste selber zu bauen. So vermeiden Sie lange Transportwege beim Holz und belasten die Würmer nicht unnötig mit Chemikalien. Lärche ist zum Beispiel eine geeignete Holzsorte, da sie Feuchtigkeit besser standhält als weichere Hölzer.