Gibt es bei modernen Akkus einen Memory-Effekt?

Wir erklären Ihnen, was sich hinter dem sogenannten Memory-Effekt verbirgt und ob er bei modernen Lithium-Ionen-Akkus noch auftritt.

STIHL Akku-Blasgerät BGA 57 ohne schädlichen Memory Effekt

Übersicht: Der Memory-Effekt

  • Entsteht durch das zu frühe Aufladen noch nicht (vollständig) leerer Akkus
  • Verringert die Energiekapazität teilweise oder sogar ganz
  • Überwiegend waren Nickel-Cadmium-Akkus betroffen
  • Bei modernen Akkus weitgehend beseitigt
  • Kein Memory-Effekt bei Lithium-Ionen-Akkus in STIHL Produkten

Was steckt hinter dem Memory-Effekt?

Oft hört man, dass grundsätzlich alle Akkus von dem sogenannten „Memory-Effekt“ betroffen sind und durch zu frühzeitiges Aufladen Energiekapazität verlieren.

Nimmt die Leistung des Akkus ab, verringert sich automatisch die Einsatzzeit des akkubetriebenen Geräts. Das Resultat: In der Praxis muss der Akku immer häufiger geladen werden. Im schlimmsten Fall wird er frühzeitig unbrauchbar.

Aber sind wirklich alle Akkus von diesem Kapazitätsverlust betroffen? Nein: Bei modernen Li-Ionen-Akkus ist der Memory-Effekt nicht mehr feststellbar. Für Anwender hat das den großen Vorteil, dass der Akku jederzeit aufgeladen werden kann – unabhängig von seinem Ladezustand.

Memory-Effekt: entdeckt in den 60er Jahren

Der ursprüngliche Akku-Mythos hat einen wahren Ursprung und stellte in der Vergangenheit zum Teil eine ernsthafte Herausforderung dar. Der Memory-Effekt wurde bereits in den 1960er Jahren von Ingenieuren der NASA entdeckt. Diesen fiel auf, dass die in einem Satelliten verbauten Akkus über die Zeit an Kapazität verloren. So stellten die Akkus nach wiederholten Teilentladungen nur noch so viel Energie bereit, wie zuvor aufgeladen wurde. 

Der Memory-Effekt bezeichnet damit eine negative Veränderung des Speichervermögens, die durch wiederholtes Teilentladen auftritt. Der Akku „merkt“ sich hierbei den Stand der Teilentladung und stellt im weiteren Gebrauch nur noch diese „gemerkte“ Menge an Energie zur Verfügung.

Sie können sich das wie bei einem Gefäß vorstellen, bei dem Sie einen Zwischenboden einziehen – Ihnen steht dann im Gefäß weniger Raum zu Verfügung, den Sie füllen können. Der Memory-Effekt äußert sich elektrisch in einem Spannungsabfall. Der Akku wird unbrauchbar, wenn die Spannung durch den Spannungsabfall unter den Mindestbedarf des zu nutzenden Gerätes sinkt.

Memory-Effekt: Welche Akkus sind betroffen?

Vorwiegend tritt der Memory-Effekt bei Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) auf, die häufig in kabellosen Werkzeugen verbaut wurden. Hervorgerufen wird der Effekt durch Kristallbildung an der aus Cadmium bestehenden Kathode. Wird der Akku nicht vollständig entladen, begünstigt dies die Kristallbildung im nicht entladenen Bereich. Dabei gilt, dass mit zunehmender Kristallgröße die Spannung sinkt, da die Leitfähigkeit des Materials negativ beeinflusst wird. 

In etwas geringerem Ausmaß ist ein ähnlicher Effekt auch bei Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) zu beobachten, allerdings spricht man hier vom Lazy-Battery-Effekt. 

Akkus, die der gängigen Batteriegröße AA oder auch AAA entsprechen, sind oft noch NiMH-Akkus. Das gilt auch für die Akkus, die fest in kleinen Elektrogeräten verbaut sind. Sonst sind Ni-MH- wie auch NiCd-Akkus heute nur noch selten zu finden.

Wie kommt es zum Memory-Effekt?

Der Memory-Effekt beruht nach aktuellem Stand der Forschung auf den folgenden beiden Prozessen.

Untersuchungen zum Memory-Effekt bei modernen Akkus

Aktuelle Untersuchungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zeigen, dass der Memory-Effekt bei modernen Batterien weitgehend beseitigt worden ist. Dazu tragen die Materialauswahl sowie neueste Technologien bei.

Auch die heute handelsüblichen NiCd-Akkus weisen in der Regel keinen Memory-Effekt mehr auf. Sie verlieren ihre Kapazität nicht durch den Memory-Effekt, sondern aufgrund anderer Faktoren, z. B. aufgrund des Alters, starker Erhitzung oder Tiefentladung.

Da der Memory-Effekt dank moderner Akku-Technologie kein Problem mehr darstellt, ist es auch nicht notwendig, Akkus vor jedem neuen Ladevorgang vollständig zu entladen. Ein gelegentliches Entladen ist weiterhin empfehlenswert.

STIHL legt bei seiner Akku-Produktion Wert auf höchste Standards und innovative Technologien – daher ist auch bei STIHL Akkus kein Memory-Effekt zu befürchten. 

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Kein Memory-Effekt mit Lithium-Ionen-Akkus von STIHL

STIHL verwendet ausschließlich moderne Lithium-Ionen-Akkus. Diese sind nicht nur leichter und leistungsstärker als ihre Vorgänger, sondern auch so gut wie frei vom oben erklärten Memory-Effekt. So weisen sie auch nach wiederholter Teilentladung keinen nennenswerten Spannungsrückgang auf.

Gewährleistet wird dies durch die in den Akku-Zellen verbauten Materialien und modernste Technologie. Das Aufladen von STIHL Li-Ionen-Akkus ist zu jedem Zeitpunkt bedenkenlos möglich. Es ist also nicht wichtig, dass Sie den Akku immer bis zur vollständigen Entladung nutzen. Auch das kurze Zwischenladen in Arbeitspausen stellt kein Problem dar.

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Was bedeutet der Memory-Effekt bei Akkus?

Werden früher häufig verwendete Nickel-Cadmium-Akkus (NiCd) oder Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) häufig nur teilentladen, tritt ein Kapazitätsverlust auf. Dieser Effekt wird als Memory-Effekt bezeichnet.

Durch die häufige Teilentladung „merkt“ der Akku sich den Energiebedarf der letzten Ladevorgänge und lädt nur noch diese „gemerkte“ Energiemenge, statt der ursprünglich zur Verfügung stehenden Kapazität. Das führt zu einem frühen Spannungsabfall, der den Akku auf lange Sicht unbrauchbar macht.

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