Wir zeigen Ihnen, welche Schichten beim Befüllen wichtig sind und wie Sie Ihr Hochbeet richtig bepflanzen.
Bevor Sie Ihr Hochbeet bepflanzen können, müssen Sie es befüllen. Auf den Volierendraht, den Sie am Boden des Hochbeets verlegt haben, kommen verschiedene Schichten. Diese sorgen gemeinsam nicht nur dafür, dass Ihr Hochbeet gefüllt ist und eine angenehme Arbeitshöhe hat. Die Schichten tragen außerdem dazu bei, dass Ihre Pflanzen sich im Hochbeet wohlfühlen und gut wachsen.
Ein Hochbeet befüllen Sie idealerweise mit fünf Schichten. Die Schichten beginnen unten grob und werden nach oben hin immer feiner:
Grobe Reste von Sträuchern und Bäumen sind die ideale Grundlage für Ihr Hochbeet. Schneiden Sie zu lange Stücke zurecht, damit sie in das Beet passen. Um die Lücken zu füllen, häckseln Sie einen Teil des Strauch- und Baumschnitts und streuen das Häckselgut zwischen die groben Äste. Diese erste Schicht sollte etwa 30 Zentimeter hoch sein – Abweichungen sind aber kein Problem, Sie müssen also nicht mit dem Zollstock nachmessen.
Auf die grobe unterste Schicht folgt eine Schicht Grassoden, also ausgestochene Stücke Grasnarbe. Die Stücke kommen mit der Erdschicht nach oben auf die darunterliegende Schicht. Wenn vom Bau Ihres Hochbeets Grassoden übrig sind, nehmen Sie diese. Wenn Sie keine Grassoden zur Hand haben, ist das kein Problem: Eine alte Decke, die Sie nicht mehr benötigen, eignet sich ebenfalls hervorragend. Wichtig ist nur, dass die Decke wasserdurchlässig ist.
In dieser Schicht können Sie Ihre Gartenabfälle entsorgen. Wenn in Ihrem Garten Laub, Zweige oder Stängel von Stauden oder Ziergräsern herumliegen, finden sie in dieser Schicht ihren Platz. Auf bestimmte Pflanzen sollten Sie aber verzichten, wenn Sie Ihr Hochbeet befüllen: Nadelbaumreste, zum Beispiel von Thujen, können den Boden sauer machen, während Reste von Rosen, Weiden und Wurzelunkräutern noch einmal ausschlagen können. Die Gerbsäure in Eichen- und Nusslaub kann das Wachstum der Pflanzen behindern.
Nun tragen Sie eine etwa 10 bis 15 cm hohe Schicht aus ungesiebtem und ungefiltertem halbfertigem Kompost auf. Als halbfertig gilt der Kompost nach etwa 6 bis 9 Monaten. Wie Sie richtig kompostieren, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Als oberste Schicht, in die die Pflanzen letztlich eingepflanzt werden, nehmen Sie fertigen Feinkompost oder Blumenerde, die Sie mit Gartenerde mischen. Und schon können Sie Ihr Hochbeet bepflanzen.
Falls Sie nicht für alle Schichten das richtige Material haben, können Sie Ihr Hochbeet auch mit nur drei Schichten aus grobem Astmaterial, mittelgroben Pflanzenresten und Blumenerde befüllen.
Die verschiedenen Materialien, die die Schichten im Hochbeet bilden, sorgen für ein erfolgreiches Wachstum der Pflanzen: Durch die grobe Struktur der Drainage-Schicht aus Baum- und Strauchschnitt läuft Wasser besser ab und die Belüftung wird begünstigt. So wird Staunässe verhindert und das Wachstum der Wurzeln gefördert. Die Schicht aus Grassoden dient zur Abgrenzung, damit die Erde nicht in die unterste Schicht gelangt, und als Wasserabzug. Die anderen Schichten wirken wie eine Bodenheizung: Durch die Verrottung der Gartenabfälle wird Wärme erzeugt, die die Pflanzen in ihrem Wachstum fördert und bei kälteren Temperaturen schützt. So können Sie Ihr Hochbeet auch schon im März bepflanzen, wenn der Frost vorbei ist. Während die Gartenabfälle verrotten, werden außerdem wertvolle Nährstoffe freigesetzt. Besonders die Kompostschichten liefern viele Nährstoffe, die mehrere Jahre lang das Wachstum der Pflanzen unterstützen. Gleichzeitig dienen die Kompostschichten als Wasserspeicher.
Um Ihr Hochbeet zu bepflanzen, eignen sich sowohl Zier- als auch Nutzpflanzen. Aufgrund des Aufbaus, der entstehenden Wärme und der vorhandenen Nährstoffe lohnt es sich aber besonders, Nutzpflanzen wie Gemüse und Kräuter anzupflanzen. Das ist wichtig, wenn Sie ein Hochbeet bepflanzen:
Bevor Sie mit dem Bepflanzen beginnen, erstellen Sie am besten einen Pflanzplan. Ein solcher Plan hilft Ihnen dabei, die zur Verfügung stehende Anbaufläche im Hochbeet möglichst effizient zu nutzen. Wenn Sie ohne einen Plan mit dem Bepflanzen beginnen, entstehen womöglich ungenutzte Stellen, für die Sie keine geeignete Pflanze vorbereitet haben. Bevor Sie Ihr Hochbeet bepflanzen, ist es also sinnvoll, festzulegen, wann welche Pflanzen gesetzt werden. So koordinieren Sie einfach die Mehrfachbelegung in Ihrem Hochbeet: Wenn Sie vorher wissen, dass Ihr Rettich nach 8 bis 10 Wochen geerntet werden kann, bereiten Sie Bohnenkeimlinge vor, die Sie nach der Rettich-Ernte einpflanzen.
STIHL Profi-Tipp: Paprika, Tomaten, Mangold und dazu noch Salat, Kräuter und Kohl: Hochbeete verführen geradezu zum Bepflanzen. Widerstehen Sie der Versuchung und pflanzen nicht zu viel auf einmal. Die Pflanzen kommen sich ins Gehege und die Ernte fällt magerer aus.
Die gute Nachricht zu Beginn: Sie können Ihr Hochbeet sowohl mit Samen als auch mit Setzlingen bepflanzen. Beide Varianten bringen Vor- und auch Nachteile mit sich:
Vorteil | Nachteil |
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Samen | Samen |
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Setzlinge | Setzlinge |
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Um Ihr Hochbeet artenreich zu bepflanzen, bietet sich eine Mischung aus Samen und Setzlingen an. So können Sie für Tomaten, Kohl und Salat Jungpflanzen kaufen, Karotten oder spezielle Tomatensorten sind dagegen nur als Samen erhältlich. Wenn Sie dank Ihres Pflanzplans genau wissen, welche Pflanzen in Ihrem Hochbeet Platz finden sollen, können Sie die Wahl der Samen und Setzlinge zeitsparend und zielführend angehen.
Der Abstand, mit dem Sie Ihr Hochbeet bepflanzen, ist in erster Linie abhängig von den verwendeten Pflanzen. In der Regel sollte der Abstand zwischen den Reihen aber etwa 20 bis 30 Zentimeter betragen. Es gibt jedoch Pflanzen, denen bereits 10 Zentimeter Abstand genügen, und andere benötigen die vollen 30 Zentimeter. Welcher Abstand der richtige für Ihre Pflanzen ist, steht auf der Verpackung Ihrer Setzlinge oder Samen. Auch den richtigen Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen finden Sie auf der Verpackung. 3 bis 4 Zentimeter sollten es aber meist mindestens sein.
Pflanzen Sie Jungpflanzen immer so tief ein, dass der Erdballen in der Erde verschwindet. Eine Ausnahme ist Salat, den es als Jungpflanzen in Erdpresstöpfen gibt: Ein Drittel vom Erdpresstopf muss aus der Erde herausreichen. Ist er zu tief eingepflanzt, fault er schnell.
STIHL Profi-Tipp: Kräuter und viele Gemüsearten haben sehr kleine Samen, weswegen sie schnell zu dicht gesät werden. Warten Sie einfach, bis die ersten Blätter kommen und entfernen Sie dann ein paar Keimlinge, um den Pflanzen den nötigen Platz zu geben. Der Gärtner nennt diese Arbeit „pikieren“.
Grundsätzlich können Sie die meisten Pflanzen in ein Hochbeet setzen, doch manche Pflanzen eignen sich mehr als andere. Am besten geeignet sind schnellwachsende Arten, die das Beet nicht zu lange in Anspruch nehmen und schnell geerntet werden können. In der Hinsicht ist zum Beispiel Brokkoli keine besonders gut geeignete Pflanze für ein Hochbeet, da er viel Zeit zum Wachsen braucht.
Auch hochwachsende Pflanzen wie Stangenbohnen oder hohe Tomaten sind nicht die beste Wahl, um ein Hochbeet zu bepflanzen. Dabei wachsen die Bohnen vermutlich so sehr in die Höhe, dass Sie zur Ernte eine Leiter brauchen. Genauso wenig sollten Ihre Pflanzen zu sehr in die Breite wachsen: Gurken, Zucchini oder Kürbisse nehmen sehr viel Platz in Anspruch. Es wäre schade, wenn Ihr Hochbeet mit ein paar Kürbissen bereits voll ist und kein Platz für andere Gemüsesorten bleibt. Greifen Sie deshalb besser auf platzsparende Sorten zurück: Kräuter, Radieschen, Mohrrüben oder Buschtomaten ernten Sie nach kurzer Zeit und lassen genügend Platz für viele andere Nutzpflanzen.
Pflanzen einer Familie vertragen sich in der Regel nicht: Pflanzen Sie also zum Beispiel Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Auberginen nicht nebeneinander. Weitere Kombinationen, die sich im Wachstum hemmen, sind Kartoffel und Erbse, Salat und Sellerie sowie Paprika und Erbse. Auch Kohl und Zwiebel schaden sich gegenseitig. Bei schlechten Nachbarn ist meist die Nahrungskonkurrenz das Problem, viele Pflanzen begünstigen aber auch gegenseitig Krankheiten und Schädlinge. Wenn Sie gleichzeitig mehrere Pflanzen einer Familie in Ihr Hochbeet pflanzen wollen, ist das aber dennoch möglich. Setzen Sie die Arten weit auseinander und pflanzen Sie zwei bis drei andere Kulturen dazwischen. So bekommen sie den nötigen Raum und beeinflussen sich nicht negativ.
Es gibt auch Pflanzen, die sich in ihrem Wachstum fördern und gegenseitig vor Schädlingen schützen. Zwiebeln gedeihen wunderbar zwischen Dill, Karotten und Petersilie. Dill wirkt dabei als Keimturbo für die Möhren und seine Duftstoffe vergraulen Schädlinge. Der Geruch von Zwiebeln irritiert anfliegende Möhrenfliegen. Auch Einlegegurken oder andere kleine Gurkenarten vertragen sich gut mit Zwiebeln.
Während bei den Gemüsesorten ähnliche Sorten nicht gut zueinander passen, sieht das bei Kräutern ganz anders aus: Einjährige Kräuter fühlen sich mit einjährigen Kräutern am wohlsten und mehrjährige mit mehrjährigen. Pflanzen Sie zum Beispiel die einjährigen Sorten Basilikum, Bohnenkraut, Dill und Koriander zusammen und die mehrjährigen Sorten Petersilie, Liebstöckel und Oregano.
Der eingangs beschriebene Pflanzplan kann nicht nur Auskunft darüber geben, wie Sie Ihr Hochbeet in einem Jahr bepflanzen, sondern auch über die Bepflanzung im Laufe der Jahre. Da die Schichten, mit denen Sie das Hochbeet befüllt haben, mit der Zeit verrotten, sinkt der Nährstoffgehalt in der Erde. Wenn Sie genau wissen, welche Pflanzen sich für welches Pflanzjahr eignen und Ihren Plan danach aufstellen, nutzen Sie das Hochbeet mit seinen Eigenheiten ideal aus.
Im ersten Jahr bepflanzen Sie Ihr Hochbeet am besten hauptsächlich mit sogenannten Starkzehrern. Diese Pflanzen benötigen viele Nährstoffe und profitieren von der Kompostschicht, die im ersten Jahr die meisten Nährstoffe enthält. Zu den starkzehrenden Pflanzen gehören:
Gemüse:
Kräuter:
Blumen:
Wählen Sie im zweiten Jahr eine Mischung aus Starkzehrern und mittelzehrenden Pflanzen, um Ihr Hochbeet zu bepflanzen. Im dritten Jahr pflanzen Sie nur Mittelzehrer, die weniger Nährstoffe als die Starkzehrer benötigen. Mittelzehrende Pflanzen sind zum Beispiel:
Gemüse:
Kräuter:
Blumen:
Im vierten Jahr pflanzen Sie sowohl Mittel- als auch Schwachzehrer. Im fünften Jahr konzentrieren Sie sich auf Schwachzehrer, die mit den wenigen verbleibenden Nährstoffen im Hochbeet am besten umgehen können. Tatsächlich schadet es Schwachzehrern sogar, wenn sie in ein zu nährstoffreiches Beet gepflanzt werden. Der Überschuss an Nährstoffen lässt sie zu schnell wachsen und kann sie so anfällig für Schädlinge machen. Wenn Sie bereits im ersten auch einige schwachzehrende Pflanzen ins Hochbeet pflanzen möchten, magern Sie dazu eine Stelle des Beetes mit nährstoffärmerer Blumenerde ab.
Schwachzehrende Pflanzen sind zum Beispiel:
Gemüse:
Kräuter:
Blumen:
Pflanzen fühlen sich in bestimmten Jahreszeiten wohler als in anderen. Mit dem richtigen Pflanztermin können Sie auch Schädlinge umgehen: Wenn Sie frühe Möhren-Sorten möglichst früh säen, sind sie bereits Anfang Juni reif. So können Sie sie ernten, bevor Schädlinge ihre Eier auf den Pflanzen ablegen. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie in jeder Jahreszeit die passenden Gemüsesorten pflanzen.
Ab März dürfen die typischen knackigen Frühlingsgemüse und -kräuter ins Beet: Rucola, Pflücksalate und Rettich lassen sich gut im Frühjahr pflanzen und bis zum Sommer ernten. Auch der Spinat darf dazu. Ein wenig später, gegen Ende April, können Sie Frühlingszwiebeln, Zwiebeln und Lauch dazu anpflanzen. Heben Sie sich aber noch ein wenig Platz auf, denn ab Mai ist es Zeit, Ihr Hochbeet mit Kartoffeln, [ 4] Paprika und Chilis zu bepflanzen. Möchten Sie Tomaten im Hochbeet anpflanzen, eignen sich kompakt bleibende Tomatensorten wie Buschtomaten.
Sie möchten im Hochbeet Sommergemüse anbauen? Ab Juni und bis in den Juli hinein ist es Zeit für diese Gemüsestars: Kohlrabi, Karotten oder Kohl können nun angepflanzt werden. Auch schnell wachsende Buschbohnen oder Radieschen eignen sich hervorragend für die Aussaat im Sommer. Der August kann dafür genutzt werden, edle Herbstsalate wie Radicchio oder Endiviensalat anzubauen.
Auch im Herbst lassen sich noch Erträge im Hochbeet erzielen. Wenn Sie Rucola mögen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Nachschub. Nutzen Sie den September und den Oktober für eine zweite Aussaat.
Ihr Hochbeet aus Holz können Sie durch das Abdecken mit einer Plane winterfest machen. Wie Sie Ihre anderen Beete winterfest machen, haben wir in unserem Ratgeber für Sie zusammengefasst. Aber auch im Winter kann Ihr Hochbeet Gemüse abwerfen: Wintergemüse wie Spinat oder Kohl vertragen Kälte, Kohl wird durch Frost sogar schmackhafter. Auch Mangold steckt Kälte gut weg. Die Gemüsearten werden im Sommer angepflanzt und im Winter geerntet. Alternativ dazu füllen Sie das Hochbeet mit Blumenerde auf und geben ihm eine Winterverschnaufpause.
Was gibt es sonst noch zu beachten, wenn Sie ein Hochbeet bepflanzen?
Im Frühjahr auffüllen
Füllen Sie das Hochbeet jedes Frühjahr mit Blumenerde auf, da die Schichten bis zur nächsten Gartensaison etwa 10 Zentimeter absacken.
Neu befüllen
Befüllen Sie das Hochbeet alle 6 bis 7 Jahre komplett neu. Innerhalb dieser Zeit sind alle Schichten verrottet und erfüllen ihren Zweck nicht mehr: Die Belüftung findet durch das fehlende Astwerk nicht mehr statt und alle Nährstoffe sind aufgebraucht.
Häufig wässern
Durch die verrottenden Schichten entsteht die für die Pflanzen so hilfreiche Wärme und das grobe Strauchwerk der untersten Schicht sorgt dafür, dass sich kein Wasser staut. Das führt aber auch dazu, dass mehr Wasser durch das Hochbeet hindurchfließt. Deshalb muss es stärker gewässert werden als ein ebenerdiges Beet.
Auf mehrjährige Pflanzen verzichten
Theoretisch können Sie im Hochbeet auch mehrjährige Pflanzen wie Rosmarin oder Erdbeeren pflanzen. Wenn Sie im Frühjahr die Erde auffüllen, ist es aber mühselig, um die bestehenden Pflanzen herum zu aufzufüllen und die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen. Mit einjährigen Pflanzen sparen Sie sich viel Arbeit.