Gräser überwintern

Viele Ziergräser sind in unseren Breiten winterhart, manche brauchen etwas Schutz gegen Kälte und Nässe. Mit unseren Tipps überwintern Gräser in Beet und Kübel richtig.

Ziergras im Wind bei Schneefall
Winterhartes Ziergras ist auch in der kalten Jahreszeit ein Hingucker

Übersicht: Gräser überwintern 

  • Die meisten Ziergräser überwintern problemlos ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen
  • Der beste Winterschutz für sommergrüne Gräser: Erst im Frühjahr zurückschneiden
  • Immergrüne Gräser zum Überwintern mit Vlies oder Laub abdecken
  • Pampasgras zum Winter zusammenbinden, um es vor kalter Nässe zu bewahren
  • Zum Überwintern im Topf brauchen winterharte Gräser mehr Schutz als im Beet 

Gräser überwintern unterschiedlich

Ein Großteil der Ziergräser, die Sie im Gartenfachhandel kaufen können, sind in unseren deutschen Klimaregionen ausreichend winterhart. Für nicht heimische, an trockene Kälte gewöhnte Gräser wie das Pampasgras, sind allerdings die oft nasskalten mitteleuropäischen Winter ein Problem. Sie benötigen einen zusätzlichen Winterschutz vor allem gegen Nässe.

Immergrünes Ziergras muss eher vor zu viel Wintersonne geschützt werden, um nicht zu verdursten. Bei allen Gräsern, die im Topf auf Balkon oder Terrasse überwintern müssen, sollten Sie die Erde im Kübel mit geeigneten Maßnahmen vor dem Durchfrieren bewahren.

Gräser winterfest machen

Beim Überwintern der meisten Ziergräser gilt: Weniger ist oft mehr. Denn den besten Winterschutz für sommergrüne Gräser wie Reitgras, Rutenhirse oder Diamantgras bieten ihre eigenen, dicht und büschelartig wachsenden Blätter und Halme – ihr Horst. Dieser schützt den Wurzelstock im Boden vor Kälte und zu viel Nässe.

Schneiden Sie die braunen, vertrockneten Blätter und Halme also nicht im Herbst, sondern erst im Frühjahr zurück! Zum Dank zaubern vor allem die standfesten Arten Chinaschilf und Pfeifengras mit ihren Wintersilhouetten Struktur und Leichtigkeit ins öde Gartenbild. Ein weiterer Vorteil: Ein Sichtschutz aus Gräsern bleibt auch im Winter weitestgehend erhalten, wenn Sie die Halme stehen lassen.

Von Schnee bedecktes Chinaschilf
Das winterharte Chinaschilf zeigt sich unter einer Schneedecke

Besonders nässeempfindliche Gräser sollten Sie zum Überwintern zusätzlich zusammenbinden. Mit dieser Maßnahme läuft zum Beispiel beim Pampasgras Regenwasser wie bei einem Reetdach nach außen ab. 

Vielen immergrünen Gräsern wie den heimischen Seggen (Carex) macht Nässe und Kälte nichts aus, zu viel Wintersonne dagegen schon. Diesen Arten fehlt im Winter oft das schattenspendende Laub der Bäume. Abdecken mit Laub oder einem Vlies hilft dabei, dass die Gräser beim Überwintern weniger Feuchtigkeit über die Blätter verdunsten und nicht so schnell verdursten.

Junge, erst im Herbst gepflanzte sommergrüne Ziergräser hatten bis zum Winter meist zu wenig Zeit, um anzuwachsen. Auch diese Gräser überwintern besser mit einem Wärmeschutz aus Laub oder Tannenreisig. Wenn Sie schon im Frühjahr Gräser pflanzen, können diese über den Sommer gut einwurzeln und haben dem Winter mehr entgegen zu setzen.

STIHL-Tipp

Wickeln Sie Ziergras niemals in Folie ein, denn darin staut sich Nässe besonders gut – der sichere Tod für viele trockenheitsliebende Ziergräser.

Gräser zusammenbinden und überwintern

Das Zusammenbinden Ihrer Gräser schützt den Wurzelstock besser vor Kälte und Nässe, denn Regenwasser läuft am kompakten Blattschopf einfach nach außen ab. Zu viel Feuchtigkeit in der kalten Jahreszeit macht vor allem dem beliebten Pampasgras zu schaffen und lässt es von innen heraus leicht faulen. 

Zusammengebundene Ziergräser im Garten vor einer Hecke, im Vordergrund Rasen

Das Zusammenbinden schützt den Wurzelstock vor Nässe.

Hohe, einzeln stehende Gräser überwintern zusammengebunden deutlich sicherer. Dazu gehört unter anderem die Pampasgras-Sorte „Cortaderia selloana ‚Sunningdale Silver‘“ oder das Pfahlrohr „Arundo donax“.

Ausreichend winterharte Arten wie das Riesen-Chinaschilf können Sie zum Winter zusammenbinden, wenn Sie nicht wollen, dass Halme und Blätter von herbstlichen Stürmen zerzaust und im Garten verteilt werden.

Spätestens wenn nach einem regenreichen Herbst die ersten Nachtfröste angekündigt sind, sollten Sie Ihre Gräser zum Überwintern zusammenbinden. Ein sonniger und trockener Tag ist dazu ideal, dann müssen Sie sich nicht mit nassen Blättern herumschlagen.

Alles was Sie zum Zusammenbinden der Gräser brauchen, ist eine reißfeste Sisal- oder Bastschnur, von der Sie zwei bis drei ausreichend lange Stücke abschneiden. Schützen Sie sich mit Handschuhen und entsprechender Kleidung vor den scharfkantigen Blättern.

Nützliches für Ihre Gräser entdecken

Eine Frau bindet Ziergräser zusammen

Zum Überwintern lassen sich Ziergräser gut zusammenbinden.

So binden Sie Gräser für den Winter zusammen:

Legen Sie den ersten Seilabschnitt unter dem Blatthorst zu einem Ring zusammen und fassen Sie mit einer Hand die Enden.

Nun ziehen Sie mit der anderen Hand den Seilring Stück für Stück rundherum circa 50 cm nach oben (eventuell ist dieser Schritt zu zweit einfacher).

Hier ziehen Sie die Schnur fest und verknoten sie. Binden Sie das Gras noch an ein bis zwei Stellen oberhalb der ersten Schnur zu einem kompakten Blattschopf zusammen.

Gräser flechten als Winterschutz: Anleitung

Eine dekorative, aber arbeitsaufwendige Methode zum Überwintern von Gräsern ist das Flechten. Damit das gelingt, müssen die Blätter lang genug sein, wie es bei fast allen Pampasgras-Sorten der Fall ist. Auch hierbei sollten Sie Handschuhe und langärmlige Kleidung tragen, um Schnittwunden zu vermeiden. 

So geht’s:

Gräser im Topf überwintern

Auch winterharte Gräser, die im Beet ohne zusätzlichen Schutz durch den Winter kommen, benötigen als Topfpflanze einen stärkeren Winterschutz. Denn egal wie groß der Kübel ist, die Erde friert darin sehr schnell durch. 

Packen Sie also die Töpfe von Lampenputzergras und Moskitogras mit Kokosmatte oder Vlies gut ein. Die Erde können Sie bei nässeunempfindlichen Ziergräsern auch noch mit etwas Laub abdecken. 

Dicht zusammengerückt stellen Sie die Gräser zum Überwintern regen- und sonnengeschützt am besten vor einer Hauswand auf. Eine Holz- oder Styroporplatte, aber auch kleine Tonfüße unter den Töpfen sorgen dafür, dass weniger Kälte vom Boden in die Topferde kriecht. Ab und zu an frostfreien Tagen gießen!

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