Winterharte Pflanzen

Sie trotzen Frost, Wind und Schnee: Winterharte Pflanzen ergrünen jedes Frühjahr aufs Neue. Erfahren Sie, welche Pflanzen bei uns winterhart sind und was man überhaupt unter Winterhärte versteht.

Winterharte Pflanzen unter einer Schneedecke in einem Garten
Winterharte Pflanzen heben sich grün vom Schnee ab.

Übersicht: Winterharte Pflanzen  

  • Winterharte Pflanzen können im Winter ohne extra Schutzmaßnahmen überleben 
  • Zu den winterharten Pflanzen gehören Bäume, Sträucher, Stauden und Zwiebelblumen 
  • Winterharte Pflanzen sichern ihr Überleben durch Laubabwurf oder Absterben der oberirdischen Pflanzenteile 
  • Auch der Klimawandel wirkt sich auf die Winterhärte von Pflanzen aus
  • Winterharte Jung- und Kübelpflanzen brauchen meist zusätzlichen Winterschutz 

Welche Pflanzen sind winterhart? 

Ob Bäume, Sträucher, Stauden oder Zwiebelblumen: Sie alle überstehen in der Regel ohne Winterschutz die kalten Wintermonate mit Frost, Schnee und eisigem Wind. Dabei spielt es aber eine Rolle, ob die winterharte Pflanze an einem für sie möglichst idealen Standort steht und ob sie im Freiland oder im schnell durchfrierenden Kübel auf der Terrasse wächst. Auch winterharte Pflanzen können durch ungewöhnlich lange Frostperioden geschädigt werden. 

Lassen Sie sich von unseren winterharten Favoriten inspirieren: Darunter entdecken Sie einheimische winterharte Pflanzen, aber auch solche, die nicht nur ausreichend winterhart sind, sondern auch mit zunehmender Hitze und Trockenheit im Sommer zurechtkommen. Zum Beispiel Pflanzen, die wenig Wasser brauchen. Ebenso finden Sie in unserer Liste eine Auswahl an winterharten Bodendeckern und Ziergräsern

Was sind winterharte Pflanzen? 

Pflanzen werden als winterhart bezeichnet, wenn sie an einem bestimmten Standort den Winter mit seinen dort vorherrschenden Minustemperaturen, Frösten und Schnee ohne zusätzlichen Winterschutz überleben können. 

Die Winterhärte bezieht sich also immer auf die klimatischen Gegebenheiten einer bestimmten Region.

Haselnussstrauch unter einer Schneeschicht
Der Haselnussstrauch ist winterhart.

Ob eine Pflanze winterhart ist, hängt davon ab, ob ihr Standort den Bedingungen in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet möglichst nahekommt. Eine einheimische Eiche überlebt den nordeuropäischen Winter ohne Probleme, während es einer Pflanze aus dem Mittelmeerraum in nördlichen Gefilden schnell zu kalt und auch zu nass wird. 

Nahaufnahme von schneebedeckten Buchenzweigen

Die Buche übersteht auch Frostperioden.

Was macht Pflanzen winterhart? 

Je nach Pflanzenart bereiten sich winterharte Pflanzen mit unterschiedlichen Maßnahmen auf die kalte Jahreszeit vor. 

Laubbäume wie Buche oder Ahorn stellen im Herbst die Wasser- und Nährstoffversorgung zwischen Wurzeln und Krone auf ein Minimum ein. So kann bei Frost kaum Feuchtigkeit in den Leitbahnen gefrieren und den Baum schädigen.

Der Laubbaum verdunstet außerdem viel weniger Wasser und bewahrt sich in Frostperioden, in denen die Wurzeln kein Wasser aus dem Boden ziehen können, vor dem winterlichen Vertrocknen. 

Blühender Rittersporn in Weiß und Lila

Rittersporn treibt im Frühjahr erneut aus.

Bei krautig wachsenden Stauden (zum Beispiel Rittersporn), winterharten Gräsern oder Zwiebelblumen wie Narzissen sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Ihre Wurzeln, Knollen oder Zwiebeln überdauern die frostigen Wintermonate geschützt im Boden und treiben erst bei steigenden Temperaturen im Frühjahr erneut aus.

Was sind Winterhärtezonen? 

Eine Pflanze, die im wintermilden Rhein-Maingebiet winterhart ist, überlebt nicht unbedingt die Fröste im Erzgebirge. Die Winterhärte einer Pflanze ist abhängig von ihrem Standort in einer bestimmten Klimaregion.  

Eine gute Orientierungshilfe für Ihre Gartenplanung bietet hier die geografische Einteilung in Winterhärtezonen (WHZ): Diese geben das mittlere absolute Minimum der Lufttemperatur in einer bestimmten Region an. In Deutschland kommen die Winterhärtezonen 6a (-23,3 bis -20,5 °C, zum Beispiel in den Alpen) bis 8b (-9,4 bis -6,7 °C auf den nordfriesischen Inseln) vor. Auf der Winterhärtezonen-Karte für Deutschland sehen Sie, wie die verschiedenen Zonen grob von Nordwest (mildere Winter) bis Südost (härtere Winter) ineinander übergehen.

Die Zuordnung einer Pflanze zu einer WHZ gibt an, bis zu welchen Tiefsttemperaturen sie einen für die Region normalen Winter mit einer 80-prozentigen Wahrscheinlichkeit unbeschadet überlebt. 

Auf den Internetseiten oder in Katalogen von Baumschulen und Staudengärtnereien werden die Winterhärtegrade für die Pflanzen meist mit angegeben. Damit haben Sie einen ersten Anhaltspunkt, ob eine Pflanze in Ihrem Garten winterhart ist. 

Beispiele für Winterhärtezonen in Deutschland:

Villingen 6a: -23,3 °C bis -20,5 °C 

Brocken 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C 

Kassel 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C 

Dresden 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C 

Hamburg 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C 

Sylt 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C 

Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Winterhärte aus? 

Der Klimawandel spiegelt sich nicht nur in sommerlichen Hitze- und Trockenheitsrekorden wider, sondern auch in immer kürzeren und milderen Wintern. Die Veränderungen des Klimas haben natürlich auch Auswirkungen auf die Winterhärte unserer Gartenpflanzen: So kann es in mittel- und nordeuropäischen Klimaregionen immer wahrscheinlicher werden, dass auch mediterrane Pflanzen ohne Winterschutz im Freien überwintern. Trotzdem wird es bei uns weiterhin Winter mit Frosttemperaturen geben.

In Zukunft wird für das Überleben winterharter Pflanzen wohl nicht nur die Frosthärte eine Rolle spielen, sondern auch, wie sie mit extremer Hitze und Trockenheit im Sommer zurechtkommen. 

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Wann benötigen Pflanzen einen Winterschutz?

Frau schüttet aus einer grünen Tonne Laub auf winterharte Pflanzen

Laub kann immergrüne winterharte Pflanzen schützen.

Auch wenn winterharte Pflanzen einen „Normalwinter“ in ihrer Region in der Regel unbeschadet überstehen, kann ein zusätzlicher Winterschutz nötig werden.  

Bei eigentlich winterharten Pflanzen, die ganzjährig im Kübel draußen stehen, friert die Erde im Topf schneller durch als im Freiland. Hier hilft ein Umwickeln des Topfes mit Kokosmatten, Jutesäcken oder Noppenfolie.  

Auch immergrünen winterharten Pflanzen sowie frisch gesetzten Stauden und Gehölzen ist geholfen, wenn die Erde mit einer dicken Schicht Mulch, Laub oder Fichtenreisig abgedeckt wird. Dieser Schutz ist meist erst nötig, wenn im Spätwinter Kahlfröste und extreme Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht drohen. 

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