Baum pflanzen: Anleitung

Schattenspender, Unterschlupf für Tiere und die „Grüne Lunge“ unseres Planeten: So pflanzen Sie Bäume richtig.

Übersicht: Baum pflanzen 

  • In der Anleitung erfahren Sie, wie Sie den Boden und den Baum auf die Pflanzung vorbereiten und richtig einsetzen.

  • Bäume produzieren Sauerstoff und reinigen die Luft von Schadstoffen. Sie sind ein wichtiger Lebensraum und Nahrungslieferant für viele Lebewesen und schützen den Boden vor Austrocknung.

  • Baumschulen verkaufen drei Arten von Bäumen: Containerware, ballierte sowie wurzelnackte Bäume.

  • Bei der Standortauswahl sind die Bodenqualität, die Baumgröße und Kronendurchmesser entscheidend. Auch der notwendige Abstand zur Grundstücksgrenze ist einzuhalten.

  • Nach dem Pflanzen ist es wichtig, den Baum reichlich zu wässern und zu mulchen.

Warum es wichtig ist, Bäume zu pflanzen

Neben ihrer dekorativen Funktion sind Bäume ein wichtiger Baustein unseres Ökosystems:

Bäume erzeugen Sauerstoff, reinigen die Luft von Schadstoffen und verwerten Kohlenstoffdioxid, das in großen Mengen schädlich für die Umwelt ist. Somit sind Bäume essenziell für alle Lebewesen auf dem Planeten und helfen dabei, dem raschen Klimawandel entgegenzuwirken.

Bäume bieten einen Lebensraum für Tiere und Vögel. Dort finden viele Arten Nahrung, Nistplätze und Schutz. So sind Blätter und Früchte wie Beeren oder Nüsse   eine Nahrungsquelle für Wildtiere und Menschen. Bienen, Hummeln und andere Insekten ernähren sich von Pollen und Nektar blühender Bäume.

Bäume sind willkommene Schattenspender, unter denen Menschen und Tiere der Sonne entkommen können.

Baum pflanzen: Vorbereitung

Bevor Sie mit der Pflanzung beginnen, sollten Sie sich Gedanken zur gewünschten Baumart und dem zukünftigen Standort machen. Auch die richtige Pflanzzeit ist für das Wohlergehen und Anwachsen des Baumes entscheidend.

Den Baum zum Pflanzen auswählen

Generell bieten Baumschulen drei Varianten von Bäumen an:

  • Containerbaum: Das sind Bäume, die in Pflanzerde und größeren Pflanztöpfen, den sogenannten Containern, gezogen werden. Sie sind ganzjährig und auch in voller Blüte erhältlich. Achten Sie beim Kauf auf hochwertige Qualität und gesundes, fein verzweigtes Wurzelwerk des Baumes. Manche Bäume werden erst zum Verkauf in Container gepflanzt, anstatt darin zu wachsen und haben dadurch weniger ausgeprägte Wurzelballen.

  • Ballenware: Das sind Bäume, die im Feld kultiviert und mit Erdballen aus dem Boden gestochen werden. Das Wurzelwerk bleibt dabei relativ unbeschädigt und wird mit einem Ballentuch aus Jute oder Kunststoff umwickelt, das die Erde zusammenhält. Wenn das Tuch aus Jute und nicht aus Kunststoff ist, wird es zusammen mit dem Baum eingepflanzt. Anschließend zersetzt es sich in der Erde. Größere Gehölze, Immergrüne und Nadelbäume sind oft als Ballenware erhältlich. Sie sind zwischen Oktober und März im Verkauf.

  • Wurzelnackter Baum: Diese Bäume werden frisch vom Feld und mit nackten Wurzeln – also ohne Erde daran – geliefert. Wurzelnackte Bäume sind nur im Frühjahr oder Herbst erhältlich, wobei die im Frühjahr angebotenen Gehölze aus Kühlhäusern kommen. Sie sind somit nur unbelaubt erhältlich. Nadelgehölze und immergrüne Bäume gibt es in dieser Angebotsform nicht – sonst würden sie im Nu vertrocknen.

Beste Pflanzzeit für Bäume

Generell können Sie einen Baum im Frühling oder Herbst pflanzen. Im Vergleich zum Sommer regnet es in diesen Jahreszeiten mehr, der Baum bekommt dann ausreichend Feuchtigkeit und kann besser anwachsen. Auch die Außentemperaturen sind weder zu heiß noch zu kalt. Der frühe Herbst, etwa zwischen Ende September und Anfang Oktober, ist zum Pflanzen von Bäumen am besten geeignet. Die sommergrünen Gehölze haben bereits ihre Blätter verloren und verdunsten kein Wasser. Dadurch haben sie genügend Kraft und Zeit, um vor dem nahenden Wintereinbruch einzuwurzeln.

Grüner Tipp

Torffreie Erde ist eine nachhaltige Option, um zu vermeiden, dass für den Torfabbau in das Ökosystem Moor eingegriffen wird. Kaufen Sie zudem bevorzugt Substrate mit ökologischen Inhaltsstoffen für Ihren Garten. Wählen Sie zwischen Universalerde für Blühpflanzen oder Kräutererde für Kräuter und auch für Stecklinge.

 

Ein Mann kniet im Garten neben einem Containerbaum zum Einpflanzen und betrachtet ihn

Geeigneter Standort, um einen Baum zu pflanzen

Damit der Baum sich an seinem neuen Wohnort wohlfühlt und gesund wächst, sind die richtigen Bodenverhältnisse wichtig. Bevor es an die Pflanzenwahl geht, überprüfen Sie deshalb den Boden in Ihrem Garten und suchen Sie ein Gewächs, das für seine Beschaffenheit geeignet ist. Denn anders als in kleineren Staudenbeeten lässt sich der Boden unter einem Baum nachträglich nur schwer verbessern und ein Baum sich nicht so leicht umpflanzen.

Bodenart Baumsorten
Trockener Boden
  • Spitzahorn
  • Feldahorn
  • Winterlinde
  • Hängebirke
  • Kirschbaum
  • Lärche
  • Stieleiche
  • Bergahorn
  • Sommerlinde
  • Nussbaum
Kalkiger Boden
  • Sommerflieder
  • Goldregen
  • Kornelkirsche
  • Hartriegel
  • Holunder
  • Weigelie
  • Ginkgo
  • Weißtanne
  • Robinie
Lehmboden
  • Winterlinde
  • Tulpenmagnolie
  • Zierapfel
  • Silberweide
  • Kirschpflaume
  • Stieleiche
  • Pappeln
  • Liguster
  • Goldregen
  • Hainbuche

Auch die spätere Baumgröße und der Kronendurchmesser sind Faktoren, die Sie bei der Standortauswahl mitbedenken sollten. Diese Informationen bekommen Sie in der Pflanzbeschreibung oder einem Gartencenter. So können Sie voraussehen, wie viel Schatten das Gewächs werfen wird und wie viel Abstand zum Haus, zu anderen Pflanzen oder der Grundstücksgrenze einzuhalten ist. Die beste Position für eine kleinere Baumsorte finden Sie mithilfe eines Asts oder einer Latte: Dafür nehmen Sie einen Ast, der etwa so lang ist wie die maximale Höhe des Baumes und stellen diesen senkrecht auf. So können Sie sich den Wuchs und die Höhe des Gewächses bildlich vorstellen.

Übrigens: Regelmäßiges Schneiden hält den Baum nicht klein, sondern nur in Form. In kleineren Gärten pflanzen Sie deshalb kleinere Baumsorten, wie die Kugelakazie, Säulenzierkirsche und Hochstämmchen. Außerdem muss der Boden vor dem Pflanzen von Unkraut befreit sein.

Baum an der Grundstücksgrenze

Der Mindestabstand zur Grundstücksgrenze ist im Nachbarrechtsgesetz vorgeschrieben und unterscheidet sich je nach Bundesland. In der Regel gilt: Je ausladender und höher der Baum, desto größer der Abstand zum Nachbar. Bevor Sie also einen Baum pflanzen, informieren Sie sich ausführlich in Ihrer Kommune.

Arbeitsmaterial zum Baumpflanzen liegt auf dem Rasen bereit, u. a. der STIHL Akku-Gehölzschneider GTA 26

Containerbaum pflanzen: Anleitung

Selber einen Obstbaum pflanzen ist gar nicht so schwierig. Wenn Sie zum Beispiel einen Apfelbaum pflanzen, gilt es einige wichtige Schritte zu beachten, damit das Wurzelwerk oder die Veredelung nicht beschädigt wird. Handschuhe an, denn jetzt wird gepflanzt!

Besonderheiten beim Pflanzen von ballierten und wurzelnackten Bäumen

  • Zum Pflanzen eines ballierten Baumes das Tuch aufknoten, weit umschlagen und nach Möglichkeit entfernen. Tücher aus natürlichen Materialien können im Loch bleiben, wo sie sich mit der Zeit auflösen werden. Am Baumstamm sollten in jedem Fall keine Schnüre oder Drähte bleiben. Materialien aus Plastik sind ebenfalls zu entfernen. Nach dem Pflanzen soll die Stammbasis noch leicht bzw. etwa einen Zentimeter aus der Erde ragen.

  • Wurzelnackte Bäume vor dem Pflanzen für einige Stunden in einen Eimer oder eine Wanne mit Wasser stellen und die Wurzeln volllaufen lassen. Umgeknickte oder abgestorbene Wurzeln vor dem Pflanzen mit einer Gartenschere abschneiden.Denken Sie daran: Das Gewächs muss ins Loch passen, ohne dass seine Wurzeln verbiegen und sie nicht direkt an den festen Gartenboden stoßen.

Ein selbst gepflanzter Laubbaum mit Stützpfahl im Garten

Baum anbinden: Welche Stütze eignet sich für welchen Baum?

Die Art der Stütze richtet sich nach Wuchsform und Größe des Baumes.

Grafische Darstellung eines jungen Baumes mit einem Pfahl dicht am Stamm stehend

Einzelner senkrechter Pfahl in Hauptwindrichtung

Wofür? Für wurzelnackte, kleinere Hochstammgehölze und Bäume mit kleinen Topfballen (z. B. Obstbäume).

Wie? Erst den Pfahl in Hauptwindrichtung in die Erde schlagen, dann den Baum pflanzen. Dabei kann der Pfahl dicht am Stamm stehen.

Grafische Darstellung eines jungen Baumes mit einem Pfahl schräg am Stamm fixiert

Einzelner schräger Pfahl

Wofür? Für Bäume mit niedrigem Kronenansatz (Heister oder Stammbüsche), mehrtriebige Bäume und Nadelgehölze.

Wie? Den Pfahl gegen die Hauptwindrichtung und mit ausreichendem Abstand zum Wurzelballen platzieren. Die Stütze im 45° Winkel zum Boden leicht einschlagen, den Baum zum Schutz wegbiegen und den Pfahl noch fester setzen. Bei Bedarf den Pfahl kürzen, sodass er maximal eine Handbreit übersteht, und anbinden.

Grafische Darstellung eines jungen Baumes mit einem Dreibock

Dreibock (Drei Pfähle, die mit Querlatten verbunden sind)

Wofür? Große Bäume mit Hochstamm und Ballen, bei dem die Pfähle nicht dicht an den Stamm kommen, ohne den Ballen zu beschädigen.

Wie? Erst den Baum pflanzen, dann die Pfähle in einem Dreieck und mit ausreichend Abstand zum Stamm einsetzen. Die Stützen mit Querlatten verbinden und am Baum festbinden.

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