Brennholz selbst zu sägen macht mehr Spaß, ist kostengünstiger und nachhaltiger als fertiges Kaminholz zu kaufen. Wir zeigen Ihnen wie's geht.
Ob im Winter für das Kaminfeuer oder im Sommer für die Feuerschale im Garten: Selbst gesägtes Brennholz macht das Feuer noch ursprünglicher und ist kostengünstiger. Außerdem ist selbst gesägtes Brennholz im Sinne einer nachhaltigen Forstwirtschaft, bei der nur so viel Holz genutzt wird, wie zuwächst. Die Substanz des Waldes wird so geschont und lange Transportwege, wie sie im Holzhandel entstehen, werden vermieden. Das gilt natürlich auch für im eigenen Garten und auf Wiesen gefällte Bäume, die so weiterverwertet werden.
Als ersten Arbeitsschritt empfehlen wir, Baumstämme, Stammteile und Äste zu handlichen metergroßen Stücken zu verarbeiten. Das können Sie auch direkt dort erledigen, wo der Baum gefällt wurde. Wenn Sie einen Kettensägenschein besitzen, können Sie die Motorsäge hierfür auch im Wald benutzen. Ohne den Nachweis dürfen Sie im Wald nur mit Axt und Handsäge arbeiten. Im zweiten Schritt spalten Sie das Meterholz und zersägen die gespaltenen Holzstücke auf dem Sägebock abschließend zu fertigen Brennholzteilen. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie ihr eigenes Brennholz sägen.
Zunächst zeigen wir Ihnen, wie Sie im ersten Schritt einen Stamm auf handlicheres Meterholz ablängen. Das machen Sie entweder unmittelbar auf dem Boden oder auf einer selbst gebauten Unterlage. Wenn Ihre Motorsäge bereits häufiger im Einsatz war, sollten Sie vor dem Brennholzsägen sichergehen, dass die Sägekette ausreichend geschärft ist. Ist die Kette bereits stumpf, suchen Sie einen STIHL Fachhändler auf, um Ihr Gerät warten zu lassen, oder lesen Sie in unserem Ratgeber, wie Sie Ihre Kettensäge selber schärfen können.
Liegt der Stamm auf einem Grund wie beispielsweise fester Erde im Wald oder Rasen im Garten, können Sie den Stamm mit der Motorsäge direkt auf dem Boden ablängen. Achten Sie bei der Arbeit auf dem Boden darauf, dass Sie mit der Motorsäge nicht den Boden berühren, da dies die Kette stumpf werden lässt. Bevor Sie jedoch mit den Sägearbeiten beginnen, muss sichergestellt sein, dass der Stamm nicht wegrollen kann. Bei Bedarf fixieren Sie ihn mit Keilen oder kleineren Hölzern.
Die Arbeit mit starken Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können. Tragen Sie beim Arbeiten mit der Motorsäge immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz mit Ihrem Gerät gründlich vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist. Ihr STIHL Fachhändler bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung zu Modellen und Größen, die Sie in aller Ruhe anprobieren können. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.
Bevor Sie mit dem Ablängen beginnen, kann der Stamm in regelmäßigen Abständen markiert werden. So wissen Sie später, wo der nächste Schnitt mit der Motorsäge anzusetzen ist. Nutzen Sie beispielsweise ein Forstmaßband und kennzeichnen Sie den Stamm mit einem Stück Marker PRO oder Marker-Spray ECO im Abstand von einem Meter.
Starten Sie die Motorsäge und setzen Sie sie an den gekennzeichneten Stellen mit laufender Sägekette zum Schnitt an. Der Schnitt sollte den Stamm etwa zu ¾ durchtrennen. Dieses Vorgehen verhindert, dass Sie mit der Säge in den Boden "sägen". Wiederholen Sie den Vorgang an allen markierten Stellen.
Anschließend muss der Stamm umgedreht werden – bei Bedarf nehmen Sie einfach einen Fällheber zur Hilfe. Denken Sie daran, den Stamm erneut gegen Wegrollen abzusichern, bevor Sie weiterarbeiten.
Jetzt können Sie die begonnenen Schnitte von der gegenüberliegenden Seite beenden. Das so entstandene Meterholz verarbeiten Sie im nächsten Arbeitsschritt weiter.
Eignet sich der Untergrund nicht dafür, direkt auf dem Boden zu arbeiten, können Sie auch eine Unterlage zur Hilfe nehmen. Das schont nicht nur Ihre Sägekette, sondern auch Ihren Rücken, denn Sie schaffen sich dadurch eine ergonomische Arbeitshöhe. Alles, was Sie dafür brauchen, ist eine kleine Stütze für die Holzteile. Diese können Sie sich aus einem Stück Holz schnell selbst zurechtsägen – ganz getreu dem Motto „Do-it-yourself“. Achten Sie auch hier darauf, dass das Holz zu jeder Zeit gut fixiert ist und nicht wegrollen kann.er darauf, dass das Holz zu jeder Zeit gut fixiert ist und nicht wegrollen kann.
Um die Unterlage zu bauen, sägen Sie zunächst ein Stück vom Stamm ab, um diesen mit einem V-Einschnitt zu versehen. Der V-Schnitt sollte so breit wie der Durchmesser des Stammes sein, den Sie später auflegen und zerkleinern möchten.
Bringen Sie die Unterlage in eine stabile Position und legen Sie den Stamm darauf. Eine Handpackzange kann Ihnen die Arbeit erleichtern. Der Stamm sollte keinen Spielraum aufweisen und kann bei Bedarf durch Keile oder kleine Hölzer zusätzlich fixiert werden.
Mit laufender Sägekette können Sie nun an den gekennzeichneten Stellen zu einem sauberen Schnitt ansetzen. Achten Sie darauf, dass Ihnen das abgesägte Holzteil nicht auf die Füße fällt.
Bringen Sie den Baumstamm bei Bedarf erneut in Position. Der Sägevorgang wird so lange wiederholt, bis der gesamte Stamm abgelängt ist.
Die meterlangen Stammstücke können so natürlich noch nicht in den Kamin. Das Holz dickerer Bäume muss auf die richtige Größe für Ihren Kamin gebracht werden – und trocknet dann auch besser als große Stammstücke. Das ist wichtig, da feuchtes Holz schlechter brennt und Ruß und Rauch freisetzt. Und so spalten Sie das Meterholz.
Legen Sie das Meterholz längs auf den Boden und fixieren Sie es gegen mögliches Wegrollen.
Sie können den Stamm nun mit einem Spaltkeil auseinandertreiben. Am einfachsten lässt sich der Keil einsetzen, wenn zunächst eine Kerbe für den Keil in den Stamm geschnitten wird. Je nach Stammdicke spalten Sie die entstandenen Stammhälften ein weiteres Mal.
Die so entstandenen Spalthölzer können auf dem Sägebock weiter zu handlichem Kaminholz-Stücken verarbeitet werden.
Beim Verbrennen von Holz wird immer nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie der Baum beim Wachstum aufgenommen hat. Heizen Sie mit Holz, müssen Sie sich deshalb keine Gedanken um Ihre CO2-Bilanz machen. Außerdem wird in Deutschland auf einen ökologischen Holzanbau geachtet und es werden immer weniger Bäume geschlagen als nachwachsen.
Um das zuvor gespaltene Meterholz, Holzstämme mit einem geringen Durchmesser oder kleineres Geäst letztlich zu Feuerholz zu verarbeiten, arbeiten Sie am besten mit einem praktischen Sägebock. Dieser ermöglicht Ihnen das sichere Auflegen des Holzes und bietet größtmöglichen Komfort beim Herstellen von Kaminholz.
Das Holz auf dem Sägebock auflegen und mit einem Spanngummi oder einer Kette gegen Wegrutschen absichern. Runde, fast gerade Äste drehen sich oft trotz Spanngummi im Sägebock. Führen Sie in diesem Fall die Säge mit dem Krallenanschlag ans Holz – so können Sie auch die drehfreudigsten Äste fixieren und zersägen.
Die Motorsäge sicher starten und zum Schnitt ansetzen.
Innerhalb der Vorrichtungen können Sie nun fachgerecht Holzscheit für Holzscheit absägen.
Bevor Sie das Holz für Ihren Kamin verwenden können, muss es etwa zwei Jahre trocknen. Dabei ist die richtige Lagerung des Brennholzes wichtig. Stapeln Sie die einzelnen Scheite so, dass die Luft dazwischen zirkulieren kann und schützen Sie das Holz vor Regen und Nässe.
STIHL hat mit der Rapid Duro 3 eine Kette mit Hartmetallschneiden für mittelstarke Motorsägen auf den Markt gebracht, die selbst verschmutztem oder besonders widerspenstigem Holz die Zähne zeigt und bis zu zehnmal länger scharf bleibt als Standardsägeketten.
Im Wald dürfen nur biologisch schnell abbaubare Kettenhaftöle, Hydraulikflüssigkeiten und Sonderkraftstoffe auf Alkylatbasis verwendet werden. Leere Kanister sollten mitgenommen und fachgerecht entsorgt werden.
Die beste Zeit für die Brennholzaufarbeitung im Wald sind die Herbst- und Wintermonate. Bevor Sie jedoch zur Motorsäge greifen oder herabgefallenes Holz sammeln, haben wir einige praktische Hinweise für Sie zusammengestellt.
Ja, Sie brauchen eine offizielle Genehmigung, da Wälder in Deutschland meist Ländern, Gemeinden oder Kommunen, zum Teil aber auch Privatpersonen gehören. Mit dieser dürfen Sie herabgefallenes Holz sammeln oder liegengebliebenes Material von Waldarbeiten zu Brennholz aufbereiten. Den Holzleseschein, in manchen Regionen auch Flächenlos genannt, erhalten Sie bei Ihrem regionalen Forstamt. Möchten Sie Ihr gesammeltes Holz im Wald mithilfe einer Motorsäge bearbeiten, benötigen Sie dafür einen Motorsägenführerschein. Wenn Sie keinen solchen Schein besitzen, dürfen Sie nur eine Axt und Handsägen zur Verarbeitung im Wald nutzen.
Die Erlaubnis wird über verschiedene Zeiträume erteilt – diese reichen von nur einem Monat bis zu einem ganzen Jahr. Ist Ihre Genehmigung abgelaufen, können Sie diese beim Forstamt auch erneuern lassen.
Nein, ein Holzleseschein erlaubt nur das Sammeln von Holz. Selbst Bäume zu fällen, ist dagegen in der Regel nicht zulässig, da ein geschulter Umgang mit der Motorsäge unabdingbar ist. Wenn alte und kranke Bäume geschlagen werden müssen, übernehmen Forstwirte diese Aufgabe daher meist selbst.
Möchten Sie selbst zur Motorsäge greifen, brauchen Sie eine weitere Genehmigung. Diese bekommen Sie ebenfalls beim Forstamt, wenn Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
Der Motorsägenführerschein kann alternativ durch den Nachweis einer entsprechenden forstwirtschaftlichen Ausbildung oder einer langjährigen Tätigkeit in der Holzernte ersetzt werden.
Bevor Sie zum Kaminholzsammeln in den Wald ziehen, sprechen Sie am besten mit dem zuständigen Förster. Dieser wird Ihnen ein Waldstück zuweisen, in dem Sie das Holz auflesen dürfen. Der Förster weiß genau, wo Bäume geschlagen wurden und Holzreste von Waldarbeiten zu finden sind.
Holzsammelscheine gelten nur für Werktage – also von Montag bis Samstag. An Sonn- und Feiertagen ist das Brennholzwerben im Wald dagegen nicht erlaubt. Zudem sind bestimmte Uhrzeiten einzuhalten und Wildruhegebiete zu schützen. Der Zweck dieser Zonen ist der Schutz von im Wald lebenden Tieren und Vögeln. Auch hier informiert Sie Ihr Förster vor Ort.
Aus Sicherheitsgründen ist das Arbeiten bei Dunkelheit im Wald nicht gestattet. Deshalb dürfen Sie auch nur zwischen Sonnenaufgang und -untergang Holz aufbereiten.
Zusätzlich sollten Sie die aktuellen Wetterbedingungen beachten. Bei Nebel, kräftigem Wind, Gewitter und starkem Frost sollten Sie sich ebenfalls nicht im Wald aufhalten.
Nicht überall. In den Monaten zwischen Frühling und Sommer besteht in einigen Bundesländern ein Verbot des Selbstwerbens. Die genauen Zeiten hierfür unterscheiden sich von Land zu Land. Grund für das Verbot ist, dass sich während dieser Zeit viele Waldtiere in der Brut- und Setzzeit befinden. Diese würden durch Waldarbeiten gestört. Auch wenn Ihr Holzsammelschein für ein Jahr gültig ist, dürfen Sie in dieser Zeit kein Brennmaterial schlagen. Wir raten Ihnen, sich bei Ihrem Forstamt zu erkundigen, ob Sie auch im Sommer Holz für Ihre Feuerschale sammeln dürfen.
Nein, Sie sollten niemals alleine im Wald Holz aufbereiten. Wir empfehlen Ihnen, mindestens zu zweit in den Wald zu gehen. So kann die Begleitperson im Notfall Hilfe holen oder selbst Erste Hilfe leisten.
Die Kosten richten sich nach der Holzart sowie seiner Stärke- und Güteklasse. Wie hoch die Kosten im Detail sind, kann Ihnen das zuständige Forstamt sagen.
Sobald Sie im Wald die gewünschte Menge Brennholz gesammelt haben, schichten Sie dieses am Wegrand einfach zu einem Meterstapel von 1 x 1 x 1 Meter auf. So kann es vom Förster möglichst schnell begutachtet und vermessen werden.
Möchten Sie das Feuerholz mit den PKW abtransportieren, lohnt sich zuvor ein genauer Blick in die Fahrzeugpapiere: Ein Raummeter frisches Holz wiegt bis zu einer Tonne und das kann so manches Fahrzeug an den Rand des Möglichen bringen. Zudem ist eine Genehmigung des Waldbesitzers erforderlich, um den Waldweg mit dem PKW zu befahren.
Nein, um das Holz zu trocknen, sollten Sie es mit nach Hause nehmen und dort vor Nässe geschützt lagern. Außerdem bestehen viele Forstämter auf einen zeitnahen Abtransport. Wir empfehlen Ihnen, das Holz nicht im öffentlichen Wald zwischenzulagern. Diebstahl im Wald ist leider keine Seltenheit.
Vom Baumstamm zu handlichem Brennholz in drei Schritten: Stamm ablängen, Meterholz spalten und Holzspalte auf dem Sägebock zu handlichem Brennholz zerkleinern.
Je nach Untergrund und Arbeitsschritt können Sie direkt auf dem Boden, einem Sägebock oder einer selbstgebauten Unterlage arbeiten.
Tragen Sie beim Arbeiten mit der Motorsäge immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Produkts.
Wann und wie viel Holz im Wald gemacht werden darf, kann von Bundesland zu Bundesland variieren.
Bei Fragen und Unsicherheiten wenden Sie sich am besten an den zuständigen Förster oder das zuständige Forstamt.