Gegen einen übersäuerten Boden hilft es, wenn Sie Ihren Rasen kalken. Wir zeigen Ihnen, was es bei der Anwendung von Rasenkalk zu beachten gilt.
18.08.2021
Um Ihren Rasen zu kalken, eignet sich kohlensaurer Dolomitkalk, im Fachhandel als Gartenkalk oder Rasenkalk erhältlich. Verwenden Sie im Privatgebrauch auf keinen Fall Branntkalk oder Löschkalk. Beides ist stark ätzend und gefährlich.
Düngen und kalken Sie niemals gleichzeitig Ihren Rasen, weil sich die Wirkung sonst aufhebt. Achten Sie auf einen Abstand von sechs bis acht Wochen zwischen beiden Maßnahmen. Wir empfehlen, Ihren Rasen im Februar zu kalken und im April im Zuge der anstehenden Rasenpflege zu düngen.
Wenn man einen übersäuerten Boden im Garten hat, sollte man den Rasen kalken, um den pH-Wert auf 5,5 (bei leichten Böden) oder 6,5 (bei lehmigen Böden) zu erhöhen. Denn bei einem sauren Boden kann sich Ihr Rasen nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgen.
Wir empfehlen, Ihren Rasen vor der Rasenpflege im Spätwinter zu kalken. Ideal ist Mitte oder Ende Februar, sobald der Schnee geschmolzen ist und der Boden nicht mehr frostig ist. Sie können Ihren Rasen aber auch im Herbst kalken.
Kalk kann gegen Moos im Garten helfen, wenn der Grund für einen kraftlosen Rasen ein übersäuerter Boden ist. Doch Moos fühlt sich sowohl auf übersäuerten als auch leicht alkalischen Böden wohl, ist also kein sicheres Anzeichen für einen niedrigen pH-Wert. Moos deutet vor allem auf einen Nährstoffmangel des Rasens hin, der verschiedene Ursachen haben kann.
Damit Ihr Rasen gesund und kräftig bleibt, muss er sich ausreichend mit Nährstoffen versorgen können. Ist der Boden jedoch übersäuert, wird die Nährstoffaufnahme blockiert. Die Folge: ein kraftloser Rasen, der nicht mehr gedeiht und sich schwerer gegen Moos oder Unkraut zur Wehr setzen kann.
Wenn Sie also trotz regelmäßigem Düngen über mangelndes Wachstum Ihres Rasens klagen, kann es an zu saurem Boden liegen. In diesem Fall sollten Sie Ihren Garten kalken, um den pH-Wert des Bodens wieder zu erhöhen.
Zeigerpflanzen wie Moos oder auch Klee können Hinweise auf die Beschaffenheit Ihres Bodens geben. Dennoch sollten Sie nicht auf eine Bodenanalyse verzichten. Denn Pilze und Moos auf Ihrem Rasen können zwar ein Anzeichen für einen leicht übersäuerten Boden sein, dienen aber nicht als hinreichender Indikator, um Ihren Rasen zu kalken. Es lässt sich also nicht grundsätzlich sagen, dass Kalk gegen Moos und Pilze hilft. Pilze sind vielmehr ein Resultat von Rasenfilz – und Rasenfilz deutet ebenso wie Moos vor allem auf einen zu dichten Boden hin. In diesem Fall empfehlen wir, Ihren Rasen zu vertikutieren und zu sanden. Kalk lockert zwar aufgrund seiner Struktur indirekt auch den Boden, sollte jedoch nur bei einem sauren Boden ausgebracht werden. Klee hingegen fühlt sich eher auf alkalischem Boden wohl. Wenn Sie bei Klee im Rasen Ihren Garten kalken, könnten Sie das Wachstum des Klees eher noch fördern. Gehen Sie also nicht grundsätzlich davon aus, dass Gartenkalk gegen Unkraut hilft.
Auch wenn es sich hartnäckig hält: Um Hundeurin auf dem Rasen zu neutralisieren, taugt Rasenkalk ebenfalls nicht. Die Zusammensetzung von Hundeurin verbrennt Ihren Rasen regelrecht und hinterlässt an den entsprechenden Stellen unschöne gelbe und braune Flecken. Hier hilft es nur noch, den Rasen zu reparieren.
Es ist also schwierig, sich nur auf das bloße Auge zu verlassen. Sie sollten daher stets eine Bodenanalyse durchführen, bevor Sie Rasenkalk ausbringen. Entsprechende Tests sind im Fachhandel erhältlich. Wir empfehlen Ihnen, eine Mischprobe zu untersuchen: Sie entnehmen an verschiedenen Stellen in Ihrem Garten etwas Erde, durchmischen die Proben und fügen anschließend destilliertes Wasser hinzu. Mit Hilfe des pH-Tests können Sie nun den pH-Wert ermitteln.
Damit die Rasengräser die vorhandenen Nährstoffe optimal nutzen können, muss der Boden leicht sauer sein. Während Sie bei leichten, sandigen Böden einen pH-Wert von 5,5 anstreben sollten, ist bei lehmigen Böden ein pH-Wert von 6,5 ideal. Liegt das Ergebnis Ihrer Bodenanalyse darunter, empfehlen wir, Ihren Rasen zu kalken.
Wir empfehlen, den Rasen vor der Rasenpflege im Frühjahr zu kalken, sobald draußen frostfreie Bedingungen herrschen. Zwischen Kalken und Düngen sollten Sie jedoch sechs bis acht Wochen warten. Daher ist Mitte/Ende Februar ein idealer Zeitpunkt, um den Gartenkalk auszubringen, bevor Sie zwei Monate später in die Gartensaison starten. Prinzipiell spricht nichts dagegen, Ihren Rasen im Herbst zu kalken. Im Sommer hingegen ist aufgrund der Hitze und der Trockenheit von dieser Maßnahme abzuraten.
Hinweis: Düngen und kalken Sie niemals gleichzeitig, weil sich die Wirkungen sonst gegenseitig aufheben. Planen Sie daher auch genug zeitlichen Abstand nach dem Kalken ein, wenn Sie Ihren Rasen reparieren oder erneuern wollen.
Möchten Sie Ihren Rasen im Herbst kalken, mähen Sie Ihren Rasen vorher. Zudem kann es sinnvoll sein, wenn Sie anschließend auch einen Vertikutierer zur Hand nehmen. Wenn Sie zu Beginn des Jahres Ihren Garten kalken, sind vorbereitende Maßnahmen in der Regel nicht notwendig. Im Winter wächst Ihr Rasen ohnehin nicht.
Ein Streuwagen kann das Ausbringen erleichtern, ist aber nicht zwingend notwendig. Verteilen Sie den Kalk einfach breitwürfig mit der Hand auf dem Rasen, genauso wie Sie auch den Rasen düngen. Tragen Sie dazu Arbeitshandschuhe. Anschließend wässern Sie ihn, damit der Kalk in den Boden fließt, oder lassen, je nach Wetterbericht, den Regen die Arbeit machen.
Hinweis: Achten Sie darauf, bei Windstille und bewölktem Himmel den Rasenkalk auszubringen. Direkte Sonneneinstrahlung kann zu Schäden an den Gräsern führen.
Um zu vermeiden, dass der Gartenkalk beim Ausbringen verklebt, raten wir Ihnen, den Rasen nicht bei Regen zu kalken. Grundsätzlich kann es aber nicht schaden, wenn es nach dem Kalken regnet. Im Gegenteil, durch den Regen sparen Sie sich das Angießen.
Wenn Sie Ihren Garten kalken, sollten sie ausschließlich kohlensauren Kalk, auch Dolomitkalk genannt, verwenden. Im Fachhandel finden Sie diesen häufig unter der Bezeichnung Rasenkalk oder Gartenkalk.
Verwenden Sie für Ihren Rasen auf keinen Fall Branntkalk oder Löschkalk. Beide Kalkarten sind stark ätzend und bei falscher Handhabung für Mensch und Natur hochgefährlich. Während Branntkalk in der Bauindustrie und der Landwirtschaft noch zur Anwendung kommt, sollten Sie in Ihrem Garten darauf verzichten.
Die Frage, wie viel Kalk Sie benötigen, um Ihren Rasen zu kalken, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Menge an Rasenkalk kommt immer auf den genutzten Kalk und den pH-Wert Ihres Bodens an. Wenn sie Ihren Garten regelmäßig kalken, kann als Richtwert etwa 100 Gramm pro Quadratmeter bei leichten, sandigen Böden dienen. Sehr dichte, lehmige Böden brauchen etwas mehr. Haben Sie Ihren Rasen noch nie oder sehr lange nicht gekalkt, kann eine größere Menge notwendig sein. Führen Sie aber in jedem Fall vorher eine Bodenanalyse durch.
STIHL Tipp: Wenn das Ergebnis Ihres pH-Testes eine Behandlung mit mehr als 300 Gramm pro Quadratmeter ergibt, dann kann es besser sein, zunächst 150 Gramm Rasenkalk auszubringen und nach sechs Monaten den Rest zu verteilen, um Ihren Rasen zu schonen. Das ist besonders zu empfehlen, wenn Sie noch nie zuvor Ihren Rasen gekalkt haben.
Wenn Sie Ihren Rasen mit der richtigen Menge Gartenkalk versorgt haben, weist der Boden in Ihrem Garten bereits nach wenigen Wochen den gewünschten pH-Wert auf. Ein unmittelbar sichtbarer Effekt ist allerdings nicht zu erwarten. Um Ihren Rasen langfristig zu stärken, sollten Sie ihn daher regelmäßig kalken. Wir empfehlen, alle zwei bis drei Jahre eine Bodenanalyse durchzuführen und dann entsprechend zu handeln.
Während Branntkalk und Löschkalk stark ätzend wirken, ist üblicher kohlensaurer Kalk in der Regel nicht schädlich oder giftig. Dennoch empfehlen wir Ihnen, nach Ausbringung und anschließendem gründlichen Wässern mindestens zwei bis drei Tage zu warten, bis Sie Ihren Hund oder Ihre Katze wieder auf Ihrem Rasen spielen lassen. Beachten Sie zusätzlich auch mögliche Warnhinweise des Herstellers.