Die richtigen Samen für das Gemüsebeet wählen
Verwenden Sie nach Möglichkeit hochwertiges, lokales Saatgut. So brauchen Sie auf frisches Grün nicht zu verzichten, vermeiden aber ökologisch bedenkliche Transportwege.
Für eine natürliche und tierfreundliche Gartengestaltung ist es eine wunderbare Idee, eine Wildblumenwiese anzulegen. Wir erklären Ihnen, wie es geht.
20.03.2023
Wildblumenwiese als ökologische und pflegeleichte Art der Gartengestaltung
Aussaat im Frühjahr oder Spätsommer auf magerem Boden
Fläche abstecken, lockern, Bausand einarbeiten und aussäen
Wildblumenwiese zweimal jährlich mähen
Wässern entfällt weitgehend
Ihre Wildblumenwiese sollten Sie zweimal jährlich mähen. Einmal im März und das zweite Mal nach der ersten Blüte je nach Art zwischen Ende Juli oder August.
Eine Wildblumenwiese sollte im Frühling gesät werden von Ende März bis Mai. Aber auch im Spätsommer (bis September) können Sie eine Wildblumenwiese anlegen. Beachten Sie dabei die Hinweise für das jeweilige Saatgut.
Die meisten Wildblumen gedeihen gut auf magerem Boden. Wenn Sie eine Wildblumenwiese anlegen, sollten Sie bei lehmiger Bodenbeschaffenheit daran denken, den Boden mit Sand abzumagern.
Als Samen für Wildblumenwiesen eignen sich spezielle Samenmischungen. Solche mit exotischen Pflanzen sind nicht so langlebig wie Mischungen aus heimischen Arten und für viele Insekten wertlos, blühen allerdings bunter. Als Kompromiss dient eine Samenmischung mit überwiegend heimischen Arten neben ein paar Exoten wie dem Kalifornischen Mohn.
Eine Wildblumenwiese ist nicht nur ein schöner Hingucker, sondern zugleich eine umweltfreundlicher Gartentrend.
Eine Wildwiese lockt Schmetterlinge und Bienen an, gibt Tieren einen Lebensraum und lädt so zu einem genauen Beobachten und Entdecken der Natur ein. Die Pflanzensamen dienen heimischen Vögeln als Nahrung und die Blumen bieten Igeln Unterschlupf.
Zudem ist eine Blumenwiese besonders pflegeleicht im Vergleich zu herkömmlichem Rasen, da sie nur selten gemäht werden muss. Auch Gießwasser sparen Sie, da Sie eine Wildblumenwiese nur bei anhaltender, ausgeprägter Trockenheit wässern sollten.
Bevor Sie eine Wildblumenwiese anlegen, gibt es ein paar Dinge zu bedenken – zum Beispiel die Wahl des Saatguts und den passenden Zeitpunkt.
Wenn Ihre Wildblumenwiese mehrjährig sein soll, dann wählen Sie Saatgut aus, das nicht nur aus exotischen Pflanzen besteht. Diese blühen zwar schön, sind aber weniger langlebig.
Die richtigen Samen für das Gemüsebeet wählen
Verwenden Sie nach Möglichkeit hochwertiges, lokales Saatgut. So brauchen Sie auf frisches Grün nicht zu verzichten, vermeiden aber ökologisch bedenkliche Transportwege.
Um eine Wildblumenwiese anzulegen, eignen sich die folgenden heimischen Arten:
Rotklee (Trifolium pratense)
Klatschmohn (Papaver rhoeas)
Kornblume (Centaurea cyanus)
Leimkraut (Silene noctiflora)
Gänseblümchen (Bellis perennis)
Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa)
Margerite (Leucanthemum ircutianum und vulgare)
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
Hornklee (Lotus corniculatus)
Als passender Zeitpunkt, um eine Wildblumenwiese anzulegen, gilt je nach Art der Pflanzen für die Aussaat der Frühling von Ende März bis Mai oder der Spätsommer und Herbst bis September.
Als Standort bietet sich ein sonniger Platz an, beispielsweise vor einem Zaun, einer Schuppen- oder Hauswand – Schatten tut Ihrer Insektenwiese hingegen weniger gut.
Der Boden sollte mager sein, das heißt sandig, wenig humusreich und nährstoffarm. Bei üblichem Gartenboden lohnt sich eine Bodenverbesserung. Mischen Sie dafür Sand bei, damit Ihre Blumenwiese für Bienen optimal gedeihen kann.
Da man einen Naturstandort nicht exakt nachbauen kann, wird sich erst im Laufe der Jahre ein Gleichgewicht der Arten einstellen – einige werden verschwinden, während sich andere wohlfühlen und durchsetzen. Da die meisten Gartenböden zunächst zu fett sind, werden sich in den ersten Jahren Arten durchsetzen, die mit mehr Nährstoffen auskommen. Einige Jahre nach dem Anlegen der Wildblumenwiese kann eine Nachsaat sinnvoll sein.
Im Folgenden erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie in Ihrem Garten eine Wildwiese anlegen und was Sie dafür benötigen.
Samen für Insektenwiesen aus dem Fachhandel
Seil oder Wäscheleine mit Pflöcken zum Markieren der Fläche
Trockener Sand/Vogelsand zum Strecken des Saatguts
bei lehmigem Boden grober Bausand
Schüssel zur Aussaat des Saatgutes
Schubkarre
Spaten
Schaufel
Grabegabel
Gießkanne, bei größeren Flächen Rasensprenger und Schlauch
Metallrechen und Holzharke
Eimer für Unrat
Hammer für die Pflöcke
Passende Arbeitsausrüstung
Die Arbeit mit starken Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können. Tragen Sie beim Arbeiten mit dem Gehölzschneider immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Dazu gehören beispielsweise Schutzbrille, Handschuhe und mehr. Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz gründlich mit Ihrem Gerät vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist. Ihr STIHL Fachhändler bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung zu Modellen und Größen, die Sie in aller Ruhe anprobieren können. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.
Markieren Sie die Fläche, auf der Sie die Wildblumenwiese anlegen möchten, mit einer Wäscheleine und Pflöcken. Geschwungene Flächen markieren Sie mit dem Gartenschlauch oder einem Seil.
Entfernen Sie Rasensoden gründlich mit dem Spaten und beseitigen Sie mögliches Wurzelunkraut sowie Steine mit einer Metallharke. Rasensoden lassen sich kompostieren oder zum Füllen eines Hochbeetes nutzen – als Trennschicht zwischen dem groben und feinen Material.
Lockern Sie den Boden mit einer Grabegabel. Stechen Sie diese grob im 45-Grad-Winkel in den Boden und heben Sie diese aus dem Boden, damit Erde durch die Zinken rieselt. Graben Sie bitte nur bei schwerem Boden um, sonst nicht – so werden das Bodenleben und die Bewohner geschont.
Es ist wichtig, den Boden zwei Wochen lang ruhen zu lassen und anschließend aufgekeimtes Unkraut abzuhacken. Das erspart Ihnen auch das Walzen, da sich der Boden setzt und trittfest wird. Unkrautsamen bleiben im Boden über Jahrzehnte keimfähig und keimen, sobald sie optimale Bedingungen haben – so wie nach einer Bodenlockerung.
Bei lehmigem Boden sollten Sie Bausand verteilen und gründlich einarbeiten, um den Boden zu lockern, durchlässiger zu machen und „abzumagern“. Nährstoffe werden so im Prinzip über ein größeres Bodenvolumen verteilt. Harken Sie Ihre Fläche glatt und ebnen Sie sie mit der Holzharke.
Mischen Sie das Saatgut mit trockenem Vogelsand. So lassen sich die oft kleinen und in ihrer Form bunt gemischten Samen gleichmäßig verteilen und Sie sehen auf dem dunklen Boden, wo bereits Saatgut liegt.
Wichtig: Nutzen Sie keinen klumpenden Bausand. Bringen Sie die Mischung nun aus. In der Regel benötigen Sie 5 bis 10 Gramm Saatgut pro Quadratmeterfläche, Details finden Sie auf der Packung.
Harken Sie die Saat etwas ein und klopfen Sie den Boden mit der Schaufel fest. Bei größeren Flächen nehmen Sie dafür eine Walze. Wässern Sie den Boden und halten Sie ihn bis zum Keimen der Saat feucht.
Nachdem Sie Ihre Wildblumenwiese angelegt haben, wird sie Ihnen kaum Pflegeaufwand bereiten – ein paar Dinge sollten Sie trotzdem bedenken.
Es gibt gute Gründe dafür, Ihre Wildblumenwiese zu mähen. Niedrigere Pflanzen bekommen so die Möglichkeit, durchzutreiben und zu blühen. Zudem magert das Entfernen bestehender Pflanzen den Boden nach und nach ab, da die Nährstoffe aus dem Boden in den Pflanzen „eingebaut“ sind und damit von der Fläche verschwinden.
Das ist vorteilhaft, da Wildblumen am besten auf nährstoffarmem Boden gedeihen. Ein weiterer Pluspunkt: Das Mähen und das anschließende Liegenlassen der Pflanzen fördert die Versamung vor allem einjähriger Arten.
Ihre Wildblumenwiese für Bienen sollten Sie zweimal jährlich mähen. Das erste Mal sollten Sie im März mähen, denn die Stängel der Blumenwiese dienen vielen Nutzinsekten im Winter als Unterschlupf und körnerfressende Vögel wie Finken fressen im Winter die Samen. Das zweite Mal sollten Sie nach der ersten Blüte mähen – bei vielen Arten entspricht das den Monaten Juli und August.
STIHL Profi-Tipp
Lassen Sie das Mähgut ein paar Tage auf der Fläche liegen und trocknen und geben Sie es erst anschließend in den Thermokomposter, die Biotonne oder zur Gründeponie. Zum richtigen Kompostieren sind zu viele Samen enthalten, die sonst an unerwünschten Stellen im Garten keimen.
Wenn Sie die Samen gründlich ausschütteln, können Sie das Mähgut auch auf offene Kompostmieten geben, um so Ihre Gartenabfälle richtig zu entsorgen.
Mähen Sie größere Flächen in Etappen und lassen Sie dazwischen eine Woche Pause, damit Insekten wie Bienen noch länger etwas von den letzten Blüten haben.
Eine Wildblumenwiese für Bienen ist besonders pflegeleicht, da Sie sie, wie bereits beschrieben, nur zweimal im Jahr zu mähen brauchen und das Wässern weitgehend entfällt.
Halten Sie nach dem Keimen den Boden noch feucht und wässern Sie ruhig im ersten Jahr bei Hitze nach. Schon im nächsten Jahr ist dies nicht mehr nötig, dann haben sich die Pflanzen etabliert.
Haben Sie nach der Saat ein Auge auf Unkraut, das den Wildblumenpflänzchen zusetzen und sie verdrängen kann. Oft dauert es einige Jahre, bis eine stabile Wildblumenwiese entstanden ist. Manche Arten setzen sich durch, andere verschwinden – genau wie in der freien Natur.