Wildblumenwiese anlegen

Für eine natürliche und tierfreundliche Gartengestaltung ist es eine wunderbare Idee, eine Wildblumenwiese anzulegen. Wir erklären Ihnen, wie es geht.

Übersicht: Wildblumenwiese anlegen

  • Wildblumenwiese als ökologische und pflegeleichte Art der Gartengestaltung

  • Aussaat im Frühjahr oder Spätsommer auf magerem Boden

  • Fläche abstecken, lockern, Bausand einarbeiten und aussäen 

  • Wildblumenwiese zweimal jährlich mähen 

  • Wässern entfällt weitgehend

Klar abgegrenzte Wildblumenwiese auf einem Gartengrundstück

Ein sonniger Ort ist perfekt für Wildblumen.

Der richtige Zeitpunkt

Als passender Zeitpunkt, um eine Wildblumenwiese anzulegen, gilt je nach Art der Pflanzen für die Aussaat der Frühling von Ende März bis Mai oder der Spätsommer und Herbst bis September.

Als Standort bietet sich ein sonniger Platz an, beispielsweise vor einem Zaun, einer Schuppen- oder Hauswand. Aber auch für eine Wildblumenwiese im Schatten oder Halbschatten gibt es viele geeignete Pflanzen, die sich dort wohlfühlen, zum Beispiel Gelbes Buschwindröschen oder Hohler Lerchensporn.

Der Boden sollte mager sein, das heißt sandig, wenig humusreich und nährstoffarm. Bei üblichem Gartenboden lohnt sich eine Bodenverbesserung. Mischen Sie dafür Sand bei, damit Ihre Blumenwiese für Bienen optimal gedeihen kann. 

Da man einen Naturstandort nicht exakt nachbauen kann, wird sich erst im Laufe der Jahre ein Gleichgewicht der Arten einstellen – einige werden verschwinden, während sich andere wohlfühlen und durchsetzen. Da die meisten Gartenböden zunächst zu fett sind, werden sich in den ersten Jahren Arten durchsetzen, die mit mehr Nährstoffen auskommen. Einige Jahre nach dem Anlegen der Wildblumenwiese kann eine Nachsaat sinnvoll sein.

Wildblumenwiese anlegen: So gelingt es Schritt für Schritt

Im Folgenden erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie in Ihrem Garten eine Wildwiese anlegen und was Sie dafür benötigen.

Werkzeuge und Geräte zum Anlegen einer Wildblumenwiese auf einer Rasenfläche, darunter die Akku-Motorsense STIHL FSA 57
Werkzeug und Material werden bereitgelegt.

Wildblumenwiese anlegen: So gehen Sie vor

Was Sie nach dem Anpflanzen beachten sollten 

Nachdem Sie Ihre Wildblumenwiese angelegt haben, wird sie Ihnen kaum Pflegeaufwand bereiten – ein paar Dinge sollten Sie trotzdem bedenken.

Ein Mann in Arbeitsschutzausrüstung mäht mit der Akku-Motorsense STIHL FSA 57 eine Wildblumenwiese

Das Mähen fördert die Versamung einjähriger Arten.

Wildblumenwiese mähen

Es gibt gute Gründe dafür, Ihre Wildblumenwiese zu mähen. Niedrigere Pflanzen bekommen so die Möglichkeit, durchzutreiben und zu blühen. Zudem magert das Entfernen bestehender Pflanzen den Boden nach und nach ab, da die Nährstoffe aus dem Boden in den Pflanzen „eingebaut“ sind und damit von der Fläche verschwinden.

Das ist vorteilhaft, da Wildblumen am besten auf nährstoffarmem Boden gedeihen. Ein weiterer Pluspunkt: Das Mähen und das anschließende Liegenlassen der Pflanzen fördert die Versamung vor allem einjähriger Arten.

Ihre Wildblumenwiese für Bienen sollten Sie zweimal jährlich mähen. Das erste Mal sollten Sie im März mähen, denn die Stängel der Blumenwiese dienen vielen Nutzinsekten im Winter als Unterschlupf und körnerfressende Vögel wie Finken fressen im Winter die Samen. Das zweite Mal sollten Sie nach der ersten Blüte mähen – bei vielen Arten entspricht das den Monaten Juli und August.

Nahaufnahme, wie jemand mit der Akku-Motorsense STIHL FSA 57 eine Wildblumenwiese mäht

Rasenpflege mit der Akku-Motorsense

Mit der STIHL Akku-Motorsense FSA 57 und Kunststoffmessern können Sie Ihre Wildblumenwiese 5 bis 10 Zentimeter über dem Boden abmähen. 

STIHL Profi-Tipp

Lassen Sie das Mähgut ein paar Tage auf der Fläche liegen und trocknen und geben Sie es erst anschließend in den Thermokomposter, die Biotonne oder zur Gründeponie. Zum richtigen Kompostieren sind zu viele Samen enthalten, die sonst an unerwünschten Stellen im Garten keimen. 

Wenn Sie die Samen gründlich ausschütteln, können Sie das Mähgut auch auf offene Kompostmieten geben, um so Ihre Gartenabfälle richtig zu entsorgen

Mähen Sie größere Flächen in Etappen und lassen Sie dazwischen eine Woche Pause, damit Insekten wie Bienen noch länger etwas von den letzten Blüten haben.

Nahaufnahme einer üppig blühenden Wildblumenwiese mit Kornblumen, Klatschmohn und Margeriten

Einen herrlichen Anblick bietet die blühende Wildblumenwiese.

Wie Sie Ihre Wiese pflegen

Eine Wildblumenwiese für Bienen ist besonders pflegeleicht, da Sie sie, wie bereits beschrieben, nur zweimal im Jahr zu mähen brauchen und das Wässern weitgehend entfällt.

Halten Sie nach dem Keimen den Boden noch feucht und wässern Sie ruhig im ersten Jahr bei Hitze nach, um Ihre Wildblumenwiese zu pflegen. Schon im nächsten Jahr ist dies nicht mehr nötig, dann haben sich die Pflanzen etabliert.

Haben Sie nach der Saat ein Auge auf Unkraut, das den Wildblumenpflänzchen zusetzen und sie verdrängen kann. Oft dauert es einige Jahre, bis eine stabile Wildblumenwiese entstanden ist. Manche Arten setzen sich durch, andere verschwinden – genau wie in der freien Natur. 

Vorteile einer Insektenwiese 

Eine Wildblumenwiese ist nicht nur ein schöner Hingucker, sondern zugleich eine umweltfreundliche Art der Gartengestaltung – perfekt auch für einen bienenfreundlichen Garten.

Eine Wildwiese lockt Schmetterlinge und Bienen an, gibt Tieren einen Lebensraum und lädt so zu einem genauen Beobachten und Entdecken der Natur ein. Die Pflanzensamen dienen heimischen Vögeln als Nahrung und die Blumen bieten Igeln Unterschlupf. 

Zudem ist eine Blumenwiese besonders pflegeleicht im Vergleich zu herkömmlichem Rasen, da sie nur selten gemäht werden muss. Auch Gießwasser sparen Sie, da Sie eine Wildblumenwiese nur bei anhaltender, ausgeprägter Trockenheit wässern sollten. 

Bevor Sie eine Wildblumenwiese anlegen, gibt es ein paar Dinge zu bedenken – zum Beispiel die Wahl des Saatguts und den passenden Zeitpunkt.

Was Sie zum Saatgut wissen sollten

Wenn Ihre Wildblumenwiese mehrjährig sein soll, dann wählen Sie Saatgut aus, das nicht nur aus exotischen Pflanzen besteht. Diese blühen zwar schön, sind aber weniger langlebig. 

Grüner Tipp

Verwenden Sie nach Möglichkeit hochwertiges, lokales Saatgut. So brauchen Sie auf frisches Grün nicht zu verzichten, vermeiden aber ökologisch bedenkliche Transportwege.

Um eine Wildblumenwiese anzulegen, sollten Sie bevorzugt immer auf heimische Arten zurückgreifen. Dafür eignen sich zum Beispiel die folgenden:

  • Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)
  • Fettwiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum) und Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Immenblatt (Melittis melissophyllum)
  • Klatschmohn (Papaver rhoeas)
  • Kornblume (Centaurea cyanus)
  • Margerite (Leucanthemum ircutianum und vulgare)
  • Rotklee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesenlieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Wilde Möhre (Daucus carota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)

Noch mehr Tipps für Ihren Garten