Lebensraum Rasen: Mähmethoden und Biodiversität

Eine Studie der Universität Hohenheim zeigt: Unter gewissen Bedingungen können Rasenroboter mehr Artenvielfalt zulassen als gewöhnliche Handmäher.

Roter Mohn, Kornblumen und weitere Wildblumen, im Hintergrund ein STIHL iMOW® Mähroboter mit Ladestation in einem Garten

Übersicht: Ergebnisse der Studie

  • Eine Studie der Universität Hohenheim in Kooperation mit STIHL kommt zu dem Ergebnis, dass Mähroboter wie der STIHL iMOW® unter bestimmten Voraussetzungen mehr Biodiversität zulassen als herkömmliche Handmäher mit Fangkorb

  • Bei einer Schnitthöhe von sechs Zentimetern neigen die Pflanzen zur Anpassung und wachsen eher in die Breite als in die Höhe 

  • Voraussetzung für mehr Biodiversität im eigenen Garten ist die Duldung von Blühpflanzen, denn Rasen ist grundsätzlich keine biodiverse Grünfläche

  • Wenn Blühpflanzen im Rasen unerwünscht, alternativ Blühstreifen an Randflächen anlegen

Rasenmähen und Biodiversität

Nachhaltigkeit und Artenschutz werden auch im eigenen Garten immer wichtiger. Ob durch das Anlegen tierfreundlicher Gärten oder den Betrieb umweltfreundlicher Motorgeräte ­– immer mehr Menschen möchten ihren Teil zum Naturschutz beitragen. In diesem Zusammenhang wird der Einsatz von Rasenrobotern häufig skeptisch gesehen, denn autonomen Mährobotern wie dem STIHL iMOW® wird immer wieder vorgeworfen, mit ihrer Mähmethode keine Artenvielfalt zuzulassen.

Nachhaltigkeit liegt uns bei STIHL am Herzen, daher haben wir den Masterstudenten Maximilian Lang von der Universität Hohenheim bei seiner Abschlussarbeit zum Thema „Untersuchungen zum Einfluss von Robotermähern auf den Lebensraum Rasen“ unterstützt. Das verblüffende Ergebnis: Mähroboter wie der STIHL iMOW® schränken die Artenvielfalt nicht stärker ein als ein gewöhnlicher Rasenmäher, sondern lassen unter bestimmten Umständen sogar mehr pflanzliche Biodiversität zu.

Im Folgenden haben wir die wichtigsten Aussagen der Studie für Sie zusammengefasst. Bei Interesse können Sie am Ende der Seite einen ausführlichen Fachbeitrag unserer Presseabteilung herunterladen ↓.

Der Versuchsaufbau im Fokus

Mit technischer Unterstützung durch den Entwicklungsingenieur Jörg Elfner untersuchte Maximilian Lang in seiner Abschlussarbeit die Auswirkungen zweier Mähmethoden auf die Biodiversität des Rasens: das Mähen und Aufsammeln mit handgeschobenem Mäher und Fangkorb  sowie das Mulchmähen mit selbstfahrenden Mährobotern. STIHL unterstützte die Studie durch die Bereitstellung einer Versuchsfläche und der notwendigen Mähgeräte.

Blick von oben auf ein in vier Teile unterteiltes Grundstück mit STIHL Mährobotern und einem Rasenmäher auf dem Werksgelände

Auf dem STIHL Werksgelände in Waiblingen teilte der Student ein 300 Quadratmeter großes Grundstück in vier Parzellen auf. Um das Wuchs- und Blühverhalten von Pflanzen in Abhängigkeit zur Mähmethode zu untersuchen, wurden auf jeder Parzelle in gleichmäßiger Verteilung fünf typische Rasenkräuter eingesetzt:

  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

  • Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum officinale)

  • Weißklee (Trifolium repens)

  • Faden-Ehrenpreis (Veronica filiformis)

Während des Versuchszeitraumes zwischen Mai und September 2020 wurden jeweils zwei Parzellen regelmäßig mit einem STIHL Akku-Rasenmäher RMA 339 C bzw. mit einem STIHL Mähroboter iMOW® RMI 422 gemäht. Bei beiden Methoden betrug die Schnitthöhe auf einer Fläche sechs Zentimeter, auf der anderen drei Zentimeter. 

Der Mähroboter war auf seinen Parzellen dazu täglich im Einsatz, die anderen beiden Flächen wurden mit dem Rasenmäher alle zwei Wochen gekürzt. Auf der Fläche, die der RMI 422 täglich auf sechs Zentimeter mähte, wurden darüber hinaus Teilparzellen angelegt, um darauf RMS 2.2, RSM 2.3. und RSM 2.4 Gebrauchsrasen-Mischungen auszusäen und das Wuchs- und Blühverhalten speziell unter diesen Bedingungen zu beobachten.

Die Wirkung auf die vorhandene Fauna wurde auf allen Flächen durch ein Insekten-Monitoring in einem zufällig ausgelegten Messquadrat untersucht, um den Besuch von Hautflüglern wie Bienen oder Hummeln zu ermitteln, die für die Pflanzenbestäubung von großer Bedeutung sind.

Nahaufnahme einer Biene auf einer pinken Blüte, im Hintergrund ein STIHL iMOW® Mähroboter

Blühpflanzen dulden Mähroboter

Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse ergab interessante Erkenntnisse: Die Blühpflanzen auf den robotergemähten Parzellen zeigten eine ähnliche Schnittverträglichkeit wie ihre Gegenstücke auf den handgemähten Rasenflächen und wiesen abhängig von der Pflanzenart sogar einen vielfach größeren Deckungsgrad auf. Besonders spannend: Die Pflanzen neigten dazu, sich an die Mähmethode anzupassen und mehr in die Breite als in die Höhe zu wachsen.

Auf den handgemähten Parzellen kam es hingegen zu einem geringeren Blütenaufkommen, das sich mit dem Funktionsprinzip eines herkömmlichen Rasenmähers erklären lässt: Der durch die Windflügelmesser erzeugte Sog zog die Kräuter nach oben und kappte die Blütenebene. Beim Mähen mit einem Mähroboter hingegen entsteht kein Sog.

Insgesamt fielen die Ergebnisse je nach Pflanzenart, Mähsystem und Schnitthöhe sehr unterschiedlich aus, doch ließ sich auf den täglich robotergemähten Flächen eine konstante Blütenentwicklung während des gesamten Untersuchungszeitraumes feststellen, wohingegen der Blühverlauf auf den handgemähten Parzellen sehr wechselhaft war. 

Auch ließ sich in Bezug auf die Narbendichte ein konstanter Deckungsgrad von 100 % auf den robotergemähten Flächen feststellen, während er bei den handgemähten Parzellen kontinuierlich auf 80 % fiel.

Nahaufnahme von leuchtend blauen Kornblumen vor anderen Wildblumen

Bewusstsein schaffen für Artenvielfalt auf Grünflächen

Wie sind die Erkenntnisse aus der Studie nun für den Einsatz von Mährobotern einzuordnen? Zunächst muss man sich bewusst machen, dass herkömmlicher Rasen allgemein keine wirklich biodiverse Grünfläche ist. 

Die Artenvielfalt kann jedoch durch Samenmischungen vergrößert werden, die über einen gewissen Anteil an Blühpflanzensamen verfügen – auch das konnte Maximilian Lang in seiner Studie nachweisen, indem er verschiedene Rasenmischungen ausgesät hat. 

Haben Sie sich dafür entschieden, dann kann der tägliche Einsatz eines Mähroboters auf maximaler Schnitthöhe je nach Pflanze zu flächigem Wuchs und vermehrtem Blütenreichtum führen.

Doch nicht jeder wünscht Blühpflanzen auf seinem Rasen. Sie bevorzugen einen gleichmäßigen, grünen Teppich, möchten aber nicht auf einen tierfreundlichen Garten verzichten? 

STIHL Mähroboter iMOW® RMI 422 PC auf grünem Rasen neben einer Beetbegrenzung aus flachen Steinen

Die Auswertung des Insekten-Monitorings hat gezeigt, dass Blühstreifen an Randflächen mit regional typischen, hochwachsenden und lange blühenden Pflanzen besonders nützlich für den Artenreichtum sind, weil Insekten, Spinnen und andere Kleintiere die größten Chancen zur Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung haben.

Auch in diesem Fall kommt Ihnen die intelligente Technologie des STIHL iMOW® Mähroboters zugute. Legen Sie bei der Installation Ihres Rasenroboters ganz einfach einen Begrenzungsdraht um Ihre Beete. Dieser hilft dem Mähroboter dabei, die zu mähende Fläche zu erkennen – und Ihr Rasenroboter pflegt und schneidet zuverlässig Ihre Rasenkante.

„Gartengestalter und -besitzer sowie Planer und Verwalter öffentlicher Grünanlagen haben damit eine nahezu grenzenlose Vielfalt bei der Gestaltung und Pflege ihrer Grundstücke“, sagt auch Entwicklungsingenieur Jörg Elfner. 

Denn richtungsweisend für mehr Biodiversität in Ihrem Garten ist nicht nur die Mähmethode, sondern vor allem die Gartenplanung und -gestaltung. Deswegen möchten wir bei STIHL mit der Unterstützung von Forschungsarbeiten wie der von Maximilian Lang auch einen Beitrag dazu leisten, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, im heimischen Garten mehr Artenvielfalt zuzulassen. Gemeinsam können wir erreichen, dass sich Mensch und Tier dort gleichermaßen zu Hause fühlen können.  

Download: Lebensraum Rasen

Wenn Sie sich noch mehr für die Hintergründe, den Versuchsaufbau und eine ausführliche Analyse der Ergebnisse interessieren, können Sie den vollständigen Fachbeitrag unserer Presseabteilung als PDF herunterladen:

Noch mehr für Garten-Begeisterte